Jiang berichtet weiterhin: „Wir werden die Dienstleistungen für Ausländer an diesen Gerichten auswerten und versuchen, daraus eine einheitliche Service-Plattform für Gerichtsverfahren in Englisch aufzubauen. Diese soll dann schnellstmöglich landesweit ausgebaut werden, um ausländische Kläger zu unterstützen.“ Diese Idee sei jedoch noch in der Entwicklung und wurde noch nicht auf den Aktionsplan gesetzt, so Jiang.

Nach chinesischem Recht haben ausländische und einheimische Kläger dieselben Rechte in Gerichtsverfahren, sollten die Streitfragen auf chinesischem Boden auftauchen. „Manche Ausländer oder ausländische Unternehmen in China haben ihre eigenen Anwälte oder Rechtsberater, die auf Chinesisch mit den Gerichten kommunizieren können und die chinesische Rechtskultur kennen. Ich denke dies trägt auch zur Problemlösung bei, da die ausländische Plattform für Justizdienste nicht alle Regionen abdecken kann“, erklärt Jiang.

Tian Lan, Vizepräsident des Mittleren Volksgerichts in Hefei in der Provinz Anhui, sagt, dass das Gericht noch keine Zusammenarbeit mit Übersetzern pflege, „aber wir können Rechtsdienste in Gebieten ermöglichen, in denen es immer mehr ausländische Gerichtsverfahren gibt. Sollten die ausländischen Kläger ohne chinesische Anwälte sein, können Freiwillige von Universitäten bei den Gerichtsverfahren behilflich sein. Zudem können einige Richter, die im Ausland studiert haben, ebenfalls ihre Unterstützung anbieten, sofern sie nicht andere Fälle anhören und verhandeln müssen.“

Zhang Haiqing, vorsitzende Richterin in der Ermittlungs- und Verwaltungsabteilung am Gericht in Hefei, sagt, dass ausländische Kläger ihre Materialien und Identifikationspapiere zunächst online einreichen können. „Wir werden dann nach Durchsicht der Dokumente eine Akte anlegen“, so Zhang. Sie fügt hinzu: „Wir werden englische Schilder, Broschüren und Richtlinien in unseren Gerichten einführen, um Rechtsverfahren transparenter zu machen.“