Die „Klima-Macher! International“-Gewinner 2015 wurden gekürt Exklusiv
Von Julia Weibel, Beijing
Am 11. 12.2015 fand die Abschlussveranstaltung und Plakettenvergabe von „Klima-Macher! International (China)“ in den Räumlichkeiten der Deutschen Botschaft in Peking statt. Zwar stimmte das Ende des Projekts einige der Teilnehmenden etwas wehmütig, doch die Zukunft hält bereits einiges bereit.
„Klima-Macher! International (China)“ ist ein gemeinsames Projekt der Stiftung Mercator, des AFS Interkulturelle Begegnungen e.V. und des Goethe-Instituts, das im Rahmen der Initiative des Auswärtigen Amts „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) durchgeführt wird. Ziel ist es, den deutsch-chinesischen Schüleraustausch zu fördern und die Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren an die Problematik des Klimawandels heranzuführen. Seit 2011 finden jährlich internationale Projekte mit verschiedenen Schwerpunkten statt, in diesem Jahr 2015 stand - angelehnt an die entsprechende Initiative der Vereinten Nationen - alles im Namen des Bodens: „Verlieren wir den Boden unter den Füßen? Boden als schützenswerte Ressource im Klimawandel“. Da die Plaketten-Verleihung letztmalig stattfand, standen im Zentrum der Veranstaltung auch der Rückblick in Bilderform und das Resumée mit den ganz eigenen Erfahrungen der letzten fünf Jahre.
Frau Daniela Clauss, Gattin des Deutschen Botschafters in China, Herrn Michael Clauss, nahm auch in diesem Jahr als Schirmherrin des Projekts an der Veranstaltung teil. In ihrem Grußwort wies sie nicht nur auf die vielfältigen Bedrohungen des Bodens als Lebensraum hin, sondern auch auf die Herausforderungen, denen sich China speziell zum Schutz der Böden stellen muss. Sie lobte die Schüler, die sich „zu Recht fragten, wie jeder einzelne einen Beitrag zum Schutz der Böden leisten kann“. Mit großem Interesse erwartete sie die Präsentationen der einzelnen Schülergruppen, denn der direkte Austausch sei der beste Weg, um mehr übereinander zu erfahren. Damit gab sie bereits einen Ausblick auf das Jahr 2016, für das die deutsche und chinesische Regierung erst kürzlich gemeinsam beschlossen haben, „junge Menschen beider Länder zu ermutigen, die Vielfalt unserer Kulturen jenseits von Stereotypen zu entdecken.“
Die diesjährigen Gewinner des Projekts kommen von der PASCH-Schule Wuhan Changqing Nr. 1. Sie haben bereits seit 2012 Erfahrungen als internationale „Klima-Macher!“ sammeln können. Gemeinsam mit ihren drei Partnerschulen aus Nürnberg wurden sie im Projektjahr 2014/15 für ihre Arbeiten zur nachhaltigen Bodennutzung mit dem ersten Platz belohnt. Ihr Projekt trägt den Titel „Boden wieder gut machen“. Gemeinsam mit den deutschen Schülern erforschten sie die Gartenexpo in ihrer Heimatstadt Wuhan als Beispiel, wie eine Fläche aufbereitet und nachhaltig genutzt werden kann.
Auch die anderen Gruppen stellten ihre Projektarbeiten vor, die sich um die Wiederverwendung und Neuverwendung von Bodenressourcen drehten. Besonders wichtig waren jedoch die Erfahrungen, die die Schüler in Deutschland und in der Zusammenarbeit mit den deutschen Partnerschulen und -schülern sammeln konnten. Dabei faszinierten die chinesischen Jugendlichen nicht nur das deutsche Essen und die deutschen Schulen, sondern vor allem auch die deutsche Natur.
Während der Veranstaltung wurden die Schülerinnen und Schüler gebeten, auf einem Blatt zu vermerken, was sie aus der gemeinsamen, internationalen Projektarbeit ganz persönlich mitnehmen und was von ihren Projektarbeiten wohl auch in Zukunft erhalten bleiben wird. Viele drückten die Hoffnung aus, dass die Zusammenarbeit und der Austausch zwischen den deutschen und chinesischen Schulen, aber auch zwischen den einzelnen Schülern intensiviert und fortgesetzt werden können.
In einer Abschlussrunde hatten Schüler und Lehrer eine letzte Gelegenheit, ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Projekt mitzuteilen. Auch die Mitarbeiter des Goethe-Instituts China und der Stiftung Mercator meldeten sich zu Wort. Die Leiterin der Sprachabteilung für die Region Ostasien des Goethe-Instituts, Frau Drißner, wies auf die Bedeutung projektbezogener Austauschformate hin. Sie verwies auf die Planungen des Goethe-Instituts und der Stiftung Mercator, auch in Zukunft bei Angeboten für deutsch-chinesische Schulpartnerschaften eng zusammenzuarbeiten. Denn, so die Schirmherrin, „… mit dem Projekt „Klima-Macher! International (China)“ sind die jungen Menschen bereits zu „Botschaftern zwischen unseren Ländern und Botschafter eines umweltbewussten Lebensstils“ geworden“.