Die Top-10-Weltnachrichten 2015
7.Schuldenkrise in Griechenland
Wie schon in den Jahren zuvor sorgte die anhaltende Schuldenlast Griechenlands in der Eurozone für Alarmstufe Rot. Griechenland wurde am 30. Juni zum ersten Industriestaat, der die Darlehen des Internationalen Währungsfonds nicht zurückzahlen konnte. Als Gegenleistung für einen neuen Rettungsschirm drängten die Regierungschefs der Eurozone Griechenland zu Reformen und Sparmaßnahmen, Ministerpräsident Alexis Tsipras beabsichtigte jedoch eine Lockerung der Sparpolitik, die Griechen forderten eine Schuldabschreibung. Das Land drohte sogar mit dem Austritt aus der EU.
Griechen protestieren gegen die Sparmaßnahmen, die das griechische Parlament am 30. Juni beschlossen hatte. (XINHUA/REUTERS)
Nach Marathonverhandlungen in Brüssel einigten sich die Regierungschefs der Eurozone am Ende auf einen dritten Rettungsschirm. Am 11. August stimmte die griechische Regierung den Auflagen für die Auszahlung von bis zu 86 Milliarden Euro (95 Milliarden US-Dollar) innerhalb von drei Jahren zu. Damit wurde die Schuldenmisere vorerst behoben und die Einheit und Integrität der Eurozone bewahrt. Im Gegenzug muss Griechenland Reformen des Steuersystems, der Renten, des Arbeitsmarkts, der Banken und Privatisierungen durchführen. Durch die neue Vereinbarung verlor Tsipras im eigenen Land an Rückhalt. Um die Rettungsmaßnahmen zu gewährleisten, verkündete er am 20. August seinen Rücktritt, wurde im September bei vorgezogenen Neuwahlen aber erneut zum Ministerpräsidenten gewählt.