Chinesische Zentralbank strebt kompliziertes Gleichgewicht in Yuan-Politik an
Sollte die PBOC die Stabilität des Yuan-Wechselkurses aufrechterhalten wollen, wird das ein kostspieliges Unterfangen und könnte den Preismechanismus des chinesischen Finanzmarktes durcheinander bringen und dem wirtschaftlichen Wachstum schaden. Da sich der Yuan nun aber auch im Korb der Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds (IWF) befindet, hofft die chinesische Zentralbank darauf, dem Yuan erlauben zu können allmählich etwas schwächer zu werden, um die Elastizität in der Kursschwankung zu erhöhen.
Doch die Marktteilnehmer im Inland und in Übersee neigen zu der Überzeugung, dass sich die Haltung der PBOC gegenüber einem stabilen Yuan-Kurs geändert und sie sich auf den Weg der Abwertung der Währung begeben hat. Genau in dieser Erwartungshaltung einer weiteren Abwertung liegt der Hauptgrund für die Leerverkäufe von internationalen Institutionen und individuellen Investoren in jüngster Zeit. Unter diesen Umständen hätte die chinesische Zentralbank keine andere Wahl, als in den internationalen Markt einzugreifen. Denn sollte sie zulassen, dass sich dieser Trend verstärkt, dann würde China vor einer weit schwierigeren Aufgabe stehen.
Die chinesische Zentralbank mag in dieser Woche erfolgreich gewesen sein, aber es bleibt weiterhin unklar, wie wirksam ein weiteres Eingreifen sein wird. Mit ihrem Eingriff zügelt sie zwar die internationalen Spekulationen, schadet aber auch sich selbst. Viel entscheidender würde, wie bereits erwähnt, ein überhöhtes Eingreifen den Preismechanismus des Marktes verzerren, das Vertrauen der Investoren in den Yuan hemmen und die Verunsicherung über die wahren Ziele der PBOC steigern. Sollte die chinesische Zentralbank selbst im Unklaren über das weitere Vorgehen beim Yuan-Kurs sein, wird dies die Marktunsicherheit steigern. Aber ein schwächelnder Yuan würde den Markt dann wirklich ernsthaft beeinflussen.