Wird Übersetzungssoftware die Totenglocke für Übersetzer läuten?
Ein chinesisches Sprichwort besagt: "eine Sprache zu lernen öffnet ein weiteres Fenster, von dem aus man die Welt betrachten kann". Wenn das zutrifft, dann hat die chinesische Suchmaschine Baidu das Land mit einem Portal ausgestattet, um den gesamten Planeten zu betrachten. Im vergangenen Monat erhielt die Baidu Übersetzungs-App einen hohen staatlichen Wissenschaftspreis für ihre Arbeiten zur Verbesserung automatischer Übersetzung verliehen. Es ist eine seltene Auszeichnung für Internet-Unternehmen.
"Die Ehre wurde ihr für ihre technologischen Verdienste und ihre soziale Bedeutung zuteil", sagte Wang Haifeng, Vizepräsident von Baidu.
"Die Baidu Übersetzungs-App kann Text, Stimmen und sogar Bilder erkennen. Reisende können zum Beispiel ein Foto einer Speisekarte machen, und die App wird daraufhin das Menu lesen und übersetzen."
Wang hat das Forschungsteam für Baidu Translate während der vergangenen sechs Jahre geleitet. Er sagte, die Software könne jetzt in 27 Sprachen übersetzen, habe momentan weltweit 500 Millionen Nutzer und beantworte täglich mehr als 100 Millionen Übersetzungs-Anfragen.
Sie wird oft von Online-Händlern eingesetzt, um Produktbeschreibungen zu übersetzen. Dies erspart ihnen die Kosten der Beauftragung eines Übersetzers.
Und sie werde schnell erweitert, wobei es nur etwa elf Tage dauere, eine neue Sprache einzubauen, sagte Wang.
"Wir sammeln zweisprachige Daten im Internet, der Computer analysiert die Daten automatisch und bildet entsprechende Übersetzungsmodelle", sagte er.
Die schnelle Entwicklung maschineller Übersetzung hat Bedenken geweckt, ob Übersetzerjobs gefährdet sein könnten und ob das Erlernen einer Fremdsprache bald sinnlos sein würde.












