Chinesischer Autor gewinnt Andersen-Preis

05.04.2016

Dem chinesischen Kinderbuchautor Cao Wenxuan wurde auf der Bologna Children's Book Fair in Italien am Montag der Hans Christian Andersen Preis 2016 verliehen. Er ist damit der erste chinesische Autor, der den Preis gewinnt und der mit dem international am höchsten angesehenen Preis für das Verfassen und Zeichnen von Kinderbüchern ausgezeichnet wird.

 

Cao Wenxuan auf der Bologna Kinderbuchmesse 2016 in Italien
 

Patricia Aldana, Präsidentin der Hans Christian Andersen Jury 2016, sagte bei der Verleihung des Autorenpreises: „Die Jury hat einstimmig dafür entschieden, dass Cao so wunderbar das komplexe Leben der Kinder beschreibt, die besonderen Herausforderungen gegenüberstehen.“ Sie zitierte aus seinen „zutiefst humanistischen“ Werken, „Bronze and Sunflower“, einem Roman, aus der Zeit der Kulturrevolution oder aus der „Dingding Dangdang“-Serie, die von zwei Brüdern mit Down-Syndrom erzählt, die getrennt von einander aus ihrem Dorf fliehen und sich danach suchen. Sie alle würden anerkennen, dass das Leben oftmals auch für Kinder tragisch sein könne und sie dennoch durch die Menschlichkeit und die Freundlichkeit erfüllt würden, wenn sie diese am dringlichsten benötigten. „Cao ist ein großartiges Beispiel dafür, wie das Verfassen wundervoller Prosa und das Erzählen von Geschichten über mutige Kinder, denen große Schwierigkeiten und Herausforderungen bevorstehen, eine breite und engagierte Leserschaft unter den Kindern anziehen und dabei behilflich sein kann, in China eine Literatur-Tradition aufzubauen, die die Realitäten aus dem Leben der Kinder würdigt.“

 

Cao wurde 1954 in einen Dorf auf dem Land in der Nähe von Yancheng in der Provinz Jiangsu geboren und wuchs in Armut auf. Dennoch studierte er an der Peking Universität und arbeitet heute als Professor für chinesische Literatur und Kinderliteratur. Wenn Leute etwas erreichten, dann sei das aufgrund ihres Hintergrunds, sagte Cao kurz nach der Preisverkündung gegenüber der Xinhua News. „Und mein Hintergrund ist China“, hob er hervor. „Alle meine Geschichten finden in China statt, alle sind chinesische Geschichten und doch sind sie gleichzeitig auch alle Geschichten über die Menschlichkeit“, sagte er.

 

Erst kürzlich fanden Caos Bücher ihren Weg in die weite Welt und begeisterten enthusiastische Leser in Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien.

 

Cao wünschte, die Welt würde die chinesische Literatur mehr und mehr mit einer fairen und offenen Haltung betrachten. Aber auch, dass sich die chinesischen Autoren um eine Sprache bemühten, die für Übersetzungen geeignet ist und um einen Kommunikationsstil, der von der ganzen Welt verstanden werden kann.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Cao Wenxuan, China, Kinderbuch, Bologna, Andersen Preis