Mehr Sport an Chinas Schulen

12.05.2016

Es ist nicht das erste Mal, dass die chinesische Regierung das Thema Schulsport angeht. Inhaltlich zeigt die neueste Richtlinie Parallelen zu früheren Veröffentlichungen. Beispielsweise heißt es in einem Rundschreiben von 2012, dass Schulleitungen dafür zur Rechenschaft gezogen werden sollen, falls der Gesundheitszustand ihrer Schüler sich für drei Jahre in Folge verschlechtern würde.

 

Jedoch fand diese Bestimmung nie allzu strenge Anwendung. Einem Bericht der letzten Woche zufolge sollen 38,6 Prozent der Daten über den Gesundheitszustand von Grundschülern in China manipuliert worden sein. Experten weisen daher darauf hin, dass der Schlüssel zum Erfolg in der Umsetzung solcher Bestimmungen liege.

 

„Wenn den Fächern Chinesisch, Mathematik und Englisch weiterhin der Vorrang gegeben wird, wird den Schülern die Zeit und auch die Energie für sportliche Aktivitäten fehlen“, meint Wang Zongping, Professor an der Technischen Universität Nanjing.

 

Deswegen hält sich der Optimismus über die neue Richtlinie bei manchen Experten in Grenzen. China Youth Daily zitierte den stellvertretenden Rektor der Universität für Finanzwesen und Wirtschaft Jiangxi, Yi Jiandong, in einem Bericht vom Montag mit den Worten: „Es ist unnötig, allzu viel in diese Richtlinie hineinzuinterpretieren, wenn es doch andere gravierendere Probleme gibt, die bisher noch nicht angegangen wurden.“

 

Eine Studie aus dem Jahr 2014 befand jedoch, dass 23 Prozent aller chinesischen Jungen und 14 Prozent der Mädchen unter 20 Jahren übergewichtig oder fettleibig seien. Zudem geben auch der Anstieg von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, abnehmendes Sehvermögen sowie ein Mangel an Ausdauer und Lauffähigkeit unter Jugendlichen Grund zur Sorge.

 

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Sport , China, Schulen