Ministerium: Neue Gaokao-Regeln kein Nachteil für wohlhabende Provinzen

16.05.2016

Das Bildungsministerium hat Eltern gegenüber verlauten lassen, dass seine Bemühungen, mehr Kindern aus ärmeren Familien eine Hochschulbildung zu ermöglichen, die Chancen von Schülern aus wohlhabenderen Teilen Chinas nicht beeinträchtigen würden.

Die Veränderungen beim diesjährigen Gaokao, der nationalen Hochschulaufnahmeprüfung, bedeuten nach Angaben des Ministeriums nicht, dass Schüler aus den entwickelten Teilen Chinas das Nachsehen hätten.

Diese Äußerungen folgten im Anschluss auf eine erhitzte Diskussion über die Auswirkungen der Veränderungen am Gaokao. Die jüngste Richtlinie des Ministeriums sieht für einige Provinzen eine Umverteilung der provinzübergreifenden Quoten vor. Universitäten und Hochschulen in stärker entwickelten Provinzen mit umfangreichen Hochschulbildungsressourcen wie Jiangsu und Hubei werden in diesem Jahr eine größere Anzahl an erfolgreichen Gaokao-Absolventen aus weniger entwickelten Regionen wie Tibet und Xinjiang aufnehmen müssen.

So werden Hochschulen in der Provinz Hubei in diesem Jahr beispielsweise 40.000 Studenten aus weniger entwickelten Regionen übernehmen, in Jiangsu sollen es 38.000 sein. Diese Angaben sind dem Vernehmen nach deutlich höher als in den vergangenen Jahren, konkrete Zahlen sind allerdings nicht verfügbar.

Die neue Richtlinie führte in beiden Provinzen zu einem öffentlichen Aufschrei von Elternseite. In der vergangenen Woche kam es zu einzelnen Protesten vor örtlichen Bildungsbehörden. Nach Ansicht der Eltern wird die Umverteilung dazu führen, dass weniger Schüler aus der Region Universitäten und Hochschulen besuchen werden.

Das Ministerium widersprach dieser Befürchtung. In beiden Provinzen würden heute weniger Schüler die Hochschulaufnahmeprüfung ablegen, so dass es reichlich Plätze für Schüler aus ärmeren Provinzen gebe.

2015 meldeten sich in Jiangsu 390.000 Schüler zum Gaokao an, die Erfolgsquote lag bei 89 Prozent. In diesem Jahr sind 360.000 Schüler zur Prüfung gemeldet. Da weit weniger Schüler das Examen ablegen werden, wird es nach Angaben des Ministeriums möglich sein, mehr Studenten aus ärmeren Provinzen aufzunehmen, ohne die Aussichten heimischer Schüler auf einen Universitätsbesuch zu beeinträchtigen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Bildungsministerium, Eltern ,Hochschulbildung,China,Hochschulaufnahmeprüfung,Gaokao