Produzent rettet mit Kniefall Kunstfilm "Song of the Phoenix"
Der gestorbene Regisseur Wu Tianming
Der Film hat von Kritikern und Kinofans gute Bewertungen bekommen. Auf der chinesischen Kinobewertungsseite Douban.com schneidet er derzeit bei 8,3 von 10 Punkten ab. Doch einige Beobachter sagten, der Kniefall ändere nichts an der harten Situation der chinesischen Arthouse-Filmindustrie. Fangs Aktion sei demnach ein schlechtes Beispiel gewesen. "Es sieht zwar so aus, als ob Fangs Kniefall effektiv gewesen ist", sagte Shi Chuan, der Vizepräsident der Shanghai Film Association. "Doch alle unüblichen Verhaltensmuster außerhalb der Marktregeln sind nicht gut für die Entwicklung und das Wachstum des Marktes. Heute kniet sich Fang hin, morgen spielt irgendjemand noch tragischere Karten aus und schreibt vielleicht einen Brief mit seinem eigenen Blut. Doch wer wird sich dann noch an die Marktregeln halten?"
Fang Li hat auf die Vorwürfe später reagiert und erklärte, er wollte mit seinem Kniefall dem großen Filmgiganten einen aufrichtigen Respekt erweisen: "Ich hoffe nur, dass mehr Leute den letzten großen Film von Wu Tianming sehen werden, um den letzten Wunsch des verstorbenen Regisseurs zu erfüllen."
Der Regisseur Jia Zhangke sagte in Cannes ebenfalls, er glaube, dass Fang eigentlich seine Liebe für Wu ausgedrückt habe und dass die chinesischen Kunstfilme sich nicht nur auf die staatlichen Subventionen verlassen könnten. Man müsse eine komplette Industrieverwertungskette etablieren. "Dadurch könnten Kunstfilme nicht nur ein größeres Publikum erreichen, sondern sie könnten auch ihre Kommerzialisierung vorantreiben."