Experten: Schiedsverfahren keine Antwort auf Dispute im Südchinesischen Meer
Raos Meinung entsprach auch der Ansicht von Abdul G. Koroma, einem ehemaligen Richter des Internationalen Gerichtshofs, der ebenfalls an der historischen Konferenz teilnahm.
„In dem Übereinkommen wurde festgelegt, dass ein Gericht nicht dazu berechtigt ist und es nicht über das Recht verfügt, Urteil über Territorial- und Grenzstreitigkeiten auszusprechen, weil es nicht dazu ausgestattet ist und es nicht die Kompetenz erhalten hat, um dies umzusetzen”, sagte Koroma. „Man kann nicht die Zuständigkeit des einen benutzen, um über die andere zu bestimmen.”
„Es ist als würde jemand mit einem Hirntumor zum Arzt gehen und lediglich nach einer Medizin für Grippe fragen. Wir wissen alle, dass dies nicht seine Kopfschmerzen heilen wird”, kommentierte Michael Sheng-ti Gau, ein Professor für öffentliches internationales Recht am Institut für Seerecht an der taiwanesischen Ocean University, die Ansprüche der Philippinen in dem Fall.
Die Ansprüche der Philippinen kratzen nur an der Oberfläche und umfassen nicht den Kern des Disputs, der Disput von der Souveränität ist. Da das Gericht nicht in der Lage ist, über etwas zu urteilen, was nicht in den Ansprüchen gegenwärtig ist, ist es unwahrscheinlich, dass das Resultat des Schiedsverfahrens jeglichen Einfluss auf die gegenwärtige Situation haben wird, sagte Gau.
Experten aus Asien, Afrika, den Vereinigten Staaten und Europa tauschten auf dem Seminar Ansichten zu dem Fall aus, welches gemeinsam vom Grotius-Zentrum für internationale Rechtsstudien der Universität Leiden und dem Institut für Grenz- und Meeresforschung der Universität Wuhan veranstaltet wurde.