Jinggangshan: Ehemaliger Revolutionsstützpunkt ist heute Touristenattraktion
Liu Xiufeng (63) ist Bauer und lebt im Dorf Maoping in der Gemeinde Maoping der Stadt Jinggangshan. Er steht gerne vor seinem neuen Haus, um die zweistöckigen ehemaligen Wohnhäuser von Mao Zedong anzuschauen, die wegen ihres achteckigen Dachfensters auch als „Bajiaolou" bezeichnet werden.
Nach dem Herbstaufstand und der Gründung des ersten dörflichen Revolutionsstützpunkts im Jinggangshan-Gebirge lebte und arbeitete Mao Zedong vom Oktober 1927 bis zum Februar 1929 in Bajiaolou. Der Ort ist voller Geschichten, wie die Kommunistische Partei Chinas und die Anwohner von Jinggangshan trotz schlechter Bedingungen für den Sieg der Revolution kämpften.
Vor mehr als 80 Jahren zeigte Mao Zedong in Bajiaolou den künftigen Weg für die Revolution der Arbeiter und Bauern auf. Heute hilft der Tourismus in Bajiaolou den umliegenden Dörfern aus der Armut.
Liu Xiufengs Haus wurde im Juni 2013 gebaut und war Teil der ersten Phase der Armutsbekämpfung. Weil sein Haus nicht weit entfernt von Bajialou liegt, könne er jedes Jahr über 100.000 Yuan durch den Tourismus verdienen, berichtet er. Sein altes Haus und sein rückständiges Leben gehören nun der Vergangenheit an.
„Als wir aus dem Gebirge wegzogen und das neue Haus bauten, habe ich Zuschüsse von der Regierung erhalten und einen Bankkredit aufgenommen. Wenn alles so weitergeht wie jetzt, brauche ich nur noch zwei Jahre, um meine Schulden abzuzahlen", erzählt er.
Heute ist Bajiaolou eine Ausbildungsbasis der Partei und auch ein bekanntes Touristenziel. 2015 kamen insgesamt 35.000 Besucher hierhin. Die Einwohner profitieren von deren Ausgaben.
Xie Mingquan, Direktor des Dorfkomitees von Maoping, berichtet, dass 2013 76 arme Familien im Dorf wohnten, 19 davon in extremer Armut. Die meisten davon lebten in abgeschiedenen Bergregionen, ihr Nettojahreseinkommen betrug nur 2000 bis 3000 Yuan. In den vergangen Jahren hat die Regierung die Entwicklung des Landtourismus sowie den Verkauf von Spezialitäten und Souvenirs in Bajiaolou gefördert. Gleichzeitig unterstützt sie den Anbau von Pfirsichen und Tee. Auf diese Weise konnten sich fast 50 Prozent der betroffenen Familien aus der Armut befreien, darunter auch neun unter der Armutsgrenzende lebende Familien.
„Wir hoffen, dass wir bis Ende dieses Jahres alle Bauern aus der Armut befreien können", erklärt Liu Xiaoquan, Sekretär des Parteikomitees der Gemeinde Maoping. Der Geist von Jinggangshan, der sich am gleichnamigen Revolutionsstützpunkt entwickelt hat, bedeutet nämlich: Die eigenen Ideale und Überzeugungen zu festigen und hart dafür zu kämpfen; die Wahrheit in den Tatsachen zu suchen und einen neuen Weg in die Zukunft zu bahnen; sich bei allem auf die Massen zu stützen und nach dem Sieg zu streben. Solange die Mitglieder und Kader der Partei bei der Armutsbekämpfung solide Arbeit leisten und angemessene Maßnahmen treffen, können sie erfolgreich sein, aus einem Funken kann ein Flächenbrand entstehen.