Veteranen des Langen Marsches erzählen

18.07.2016

Seit vier Jahren ist Huang Jianjun wegen seines hohen Blutdrucks sowie Herz- und Lungenbeschwerden im Tongren City People's Hospital.

Als er gerade einmal ein Teenager war, kam eine Kolonne der kommunistischen Truppenwährend des Langen Marsches 1934 durch seine Heimatstadt in der nordchinesischen Provinz Shanxi. Der Lange Marsch war ein zwei Jahre andauernder strategischer Rückzug, den die Rote Armee in jenem Jahr begann, um nicht von den damals vorherrschenden nationalistischen Streitkräften der Kuomintang gefangen genommen zu werden.

Die Rote Armee, der Vorgänger der Volksbefreiungsarmee, verlor während des Marschs vom Süden in den Norden und Westen des Landes Tausende ihrer Männer und Frauen. Eine große Anzahl Zivilisten, die sich den Soldaten anschlossen hatten, wurden nach Angaben von Historikern ebenfalls von den Kuomintang und Warlords getötet.

Tongren ist eine bezirksfreie Stadt in der südwestchinesischen Provinz Guizhou. Huang lebt hier, seit er nach seiner Tätigkeit als Chirurg der Volksbefreiungsarmee 1957 in den Ruhestand ging.

Nach Angaben lokaler Regierungsbeamterleben in Guizhou nur noch weniger als 15 Veteranen des Langen Marsches. Landesweit sind Schätzungen zufolge nur noch wenige Dutzend am Leben, die meisten davon sind über 90 Jahre alt.

Huang (93) machte während des Langen Marsches vor allem Botengänge für die Rote Armee. Er habe den kommunistischen Truppen, die sich im ländlichen Shanxi versteckten, Botschaften überbracht und in den behelfsmäßigen Küchen gearbeitet, erzählt er mit sanfter Stimme, wenn er zu seinen frühesten Erinnerungen an den Feldzug befragt wird.

Seine zweite Frau Zhang Chunyun (80) ist in das Krankenhauszimmer ihres Mannes gezogen. Dort gibt es, neben anderen Dingen des täglichen Bedarfs, einen Fernseher, einen Kochherd und zwei Betten. Beide leben von einer staatlichen Rente.

Früher hat Huang in genau demselben Krankenhaus gearbeitet.

Seine Frau hilft ihm dabei, seine moosgrüne Militärjacke mit den zahlreiche Orden aus mehreren Kämpfen, an denen er teilgenommen hat, anzuziehen. Huang behandelte früher die Soldaten, die an der Front verletzt worden waren.

“Eine einfache Methode, um die Ausbreitung von Infektionen (bei Soldaten) zu stoppen, war die Amputation ihrer Gliedmaßen”, schildert er die Kriegsszenen von damals.

Rund 120 Kilometer von Tongren entfernt liegt der Kreis Yinjiang. Dort lebt Meng Shaojin, ein weiterer Veteran des Langen Marsches. Auch er war ein Teenager, als eine Fraktion der Roten Armee unter Leitung von Bereichskommandant He Long 1934 sein Dorf aufsuchte, um örtlichen Beistand zu mobilisieren.


Meng Shaojun

Mengist mittlerweile 95 Jahre alt, die Spuren des Alters lassen sich bei wie Huang nicht verleugnen. Beide haben stark pigmentierte und faltige Hände und sind schwerhörig. Meng erscheint jedoch gefasster, während er über den Langen Marsch spricht.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Lange Marsch ,Rote Armee,Guizhou