“Die deutliche Ausweitung des anspruchsvollen Unterrichtskonzepts aus Südasien (einschließlich Shanghai, Singapur, Hongkong) kann diese positive Dynamik nur verstärken. Tausende weiterer junger Menschen erhalten Zugang zu Fachlehrern und qualitativ hochwertigen Lehrbüchern“, fügte der Minister hinzu.

 

Gibb ist zuversichtlich, dass diese Maßnahmen dafür sorgen werden, dass junge Menschen sachgemäß auf weiterführende Studien vorbereitet werden und dass der zu oft gehörte Satz “Mathe kann ich nicht” der Vergangenheit angehören wird.

 

Lyu Jiexin von der Shanghai Normal University ist leitender Koordinator des Mathematikaustauschprogramms zwischen China und Großbritannien. Er glaubt, dass die neue Strategie keine bloße Kopie des chinesischen Lehrmodells ist, sondern zu den Maßnahmen der Regierung zur Verbesserung der Standards im Mathematikunterricht gehört.

 

Kritiker äußerten sich jedoch skeptisch hinsichtlich des Programms. Sie befürchten, dass Schüler nicht in der Lage sein werden, grundlegende Ideen allein durch bloßen Drill und Wiederholung zu begreifen.

 

Charlie Stripp, Direktor des National Centre for Excellence in the Teaching of Mathematics, erklärte, dass es im Mathematikunterricht nicht um Auswendiglernen und Drill gehe, auch wenn dies sicherlich dazu führe, dass Schüler die Multiplikationstabellen und andere wichtige mathematische Fakten kennen und abrufen könnten und dies eine wichtige Grundlage für das Erlernen und die Anwendung von Mathematik sei, sagte Stripp.

 

“Mathematikunterricht auf höchstem Niveau konzentriert sich aber auf ein tiefgehendes konzeptuelles Lernen, auf die Entwicklung sicherer Grundlagen, auf denen die Schüler während ihrer Ausbildung aufbauen können. Wird ein bestimmter Teil der Mathematik „beherrscht“, kann er als Grundlage für neue Lehrinhalte genutzt werden. Oberflächliches Lernen legt schwache Grundlagen, die zu unsicherem Lernen und Verwirrung führen können“, fügte er hinzu.