Am Dienstagabend sagte Wang gegenüber der China Daily, dass das dreitägige Treffen ein Erfolg gewesen sei. „Die größte Übereinkunft zwischen China und den ASEAN in diesem Jahr ist die Rückkehr zu dem Vorhaben, die Streitigkeiten durch Dialog und Konsultationen beizulegen“, nachdem das Schiedsgericht das Urteil gefällt hatte.

 

Wang erklärte, dass die ASEAN nicht gemeinsam Stellung zu dem Urteil des Schiedsgerichts beziehen werden. Der Hype um das Südchinesische Meer hätte den Streitfall nicht geklärt, sondern stattdessen „Ausreden für Streitkräfte außerhalb der Region für Interventionen geliefert.“

 

Chen Qinghong, Forscher für Südostasien- und Philippinenstudien am China Institute of Contemporary International Research, begrüßte den milden Tonfall aus Washington. „Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Washington von Manila verlangt, die Entscheidung des Schiedsgerichts zur Voraussetzung für weitere Gespräche mit China zu machen. Dies wurde von China bereits zurückgewiesen“, verdeutlicht Chen.

 

Am Rande der Treffen hatte der slowakische Außenminister Miroslav Lajcak, der in diesem Jahr den Vorsitz der Europäischen Union innehat, der China Daily gesagt, dass die Angelegenheit im Südchinesischen Meer aus Sicht der EU „durch einen direkten Dialog der beteiligten Parteien“ geklärt werden sollte.

 

Er sagte, dass „wir uns über den gemeinsamen Brief freuen“, der bei einem Treffen am Montag von den Mitgliedsstaaten der ASEAN und China erreicht wurde, und der die Verpflichtungen für die Handhabung der Streitigkeiten erneuerte.

 

„Wir sind der Meinung, dass dies ein Schritt in die richtige Richtung ist. Und wir glauben, dass mit dieser Haltung der Fortschritt in Zukunft weitergehen wird“, fügte er hinzu.

 

Zhou Fangyin, Professor für chinesische Außenpolitik am Guangdong Institute for International Strategies, sagte, die Treffen „geben den Ton an“ für die künftige Politik der ASEAN im Südchinesischen Meer und, dass die ASEAN keine Stellung zu dem Schiedsspruch beziehen, stelle eine Einschränkung für Manila dar.