Fu Yuanhui

Die Teilnahme an den Olympischen Spielen ist im besten Fall belastend und voller Stress – doch an den Spielen während der Periode teilzunehmen, ist noch deutlich unangenehmer.

Fu Yuanhui, eine der chinesischen Schwimmstars wurde über Nacht zu einer Sensation in den sozialen Medien, nachdem sie nach den Rennen freizügige Interviews gegeben hatte und dabei übertriebene Gesichtsausdrücke aufsetzte. Nun ist sie online wieder zum Gesprächsthema geworden – indem sie das sportliche Tabu gebrochen hat, über ihre Periode zu reden.

China hat im Schwimmbewerb 4x100 Meter der Damen am Sonntag die Medaille verpasst und belegte den vierten Rang. Nach dem Rennen gaben die Teamkolleginnen Lu Ying, Shi Jinglin und Zhu Menghui verschiedenen Reportern Interviews – doch Fu konnte zunächst nirgendwo aufgefunden werden. Es stellte sich heraus, dass sie sich hinter einer Trennwand zusammenkauerte, offensichtlich unter starken Schmerzen.

Als ein Journalist sie fragte, ob sie sich okay fühle, antwortete Fu: „Ich bin heute nicht gut genug geschwommen“, woraufhin sie sich auch bei ihren Team-Kolleginnen entschuldigte. „Es liegt daran, dass ich gestern meine Periode bekommen habe, also habe ich mich außergewöhnlich müde gefühlt – aber das soll keine Ausrede sein, ich bin immer noch nicht gut genug geschwommen.“

Für viele chinesischen TV-Zuschauer war es ein ergreifender Moment, in den sozialen Medien drückten zahlreiche User ihre Unterstützung für Fu aus. „Ich bewundere Fu Yuanhui, dass sie während ihrer Periode überhaupt ins Wasser gegangen ist – Frauen können durch ihre Regel stark beeinträchtigt werden, speziell dann, wenn sie Schmerzen verspüren. Sie hat sich schuldig gefühlt, weil sie nur vierte geworden ist, doch wir sind immer noch sehr stolz auf Fu Yuanhui“, schrieb ein User mit dem Namen TAO unter dem Mircroblog-Dienst Sina Weibo.