Der Traum eines 63-jährigen Boxers

25.08.2016
 

Beim Training kämpft er immer gegen jüngere Boxer.

 

Durch seine Liebe zur Kampfkunst nimmt er auch nach seinem 60. Geburtstag immer noch an Boxkämpfen teil. Seit 2011 ist er bei insgesamt sieben professionellen Boxkämpfen angetreten, mit sechs Siegen und einer Niederlage. Zudem ist er derzeit auch als Trainer in einem Box-Klub in Changchun tätig.

Mit einem Alter von über 60 ist man in China zumeist schon in den Ruhestand eingetreten. Blumen und Haustiere zu halten, gelten als Hobbys der meisten chinesischen Rentner. Chen Ming ist jedoch anders. Um seine Kraft und Wettbewerbsstärke zu behalten, trainiert er jeden Tag vier Stunden. Er tritt mit den Füßen an Bäume, um die Stärke der Beine zu trainieren und schüttelt Gürtel, um seine explosive Kraft zu erhöhen. Treppenlaufen, Kopfstöße an Reifen und Fußtritte an den Sandsack gehören ebenfalls zu seinem harten Training. Er pflegt eine sehr gesunde Lebensweise: Früh aufstehen und ins Bett gehen, weder Alkohol noch Zigaretten, viel Gemüse und nur Rinder- und Hammelfleisch. Der 60-jährige sieht wie ein 40-jähriger Kerl aus. Gerade aus diesen Gründen ist er in der Lage, immer noch im Boxkampf aktiv zu sein. In der Freizeit weiß er auch das Leben zu genießen. Wenn er frei hat, kocht er für seine Frau.

 

Chen Ming sagt, jeder soll Sport treiben, das Alter spielt dabei keine Rolle. Er möchte mit seinen eigenen Erfahrungen mehr Leute zum Sport bewegen. „In meinem Alter nehme ich nicht am Boxkampf teil, um Geld zu machen, sondern um meinen Traum aus der Kindheit zu verwirklichen. Jeder hat seinen eigenen Traum. Man sollte dafür kämpfen, ohne an die Folgen zu denken.“

 

Immerhin wird der alte Boxer auch mit Skepsis konfrontiert. „Ist es nicht gefährlich für einen 60-jährigen, Profi-Boxkampf zu betreiben? Ist es nicht bloß eine Show?“, fragen viele. Chen sagt, dass er trotz des Alters dem Anspruch des Wettkampfs an die körperlichen Kräfte noch nachkommen könne. „Kickboxen ist eine neue Form der Kampfkunst, welche chinesisches Kung Fu und die Kampfkünste unterschiedlicher Länder kombiniert. Der thailändische Sportler Apidej Sit-Hirun war im Alter von 66 immer noch aktiv im Boxring. Wir Chinesen können das auch schaffen.“ Nach den Regeln des Kickboxens kann man zwischen dem 18. und 65. Lebensjahr zum Boxkampf antreten. „Ich habe noch drei Jahre Karriere vor mir. Solange ich körperlich durchhalten kann, werde ich es machen“, so Chen.

Schlagworte: 63-jährigen Boxer, Traum

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