Ein unvergesslicher Moment war für viele, die in Frankfurt a.M. am Sprachkurs teilnahmen, der Besuch des Rathauses. Oberbürgermeisterin Petra Roth empfing die Schülergruppe. Die CDU-Politikerin hatte vorher erfahren, dass eine Schülerin an diesem Tag Geburtstag hatte und ihr eine Überraschung bereitet.

 

Durch die Sommerkurse haben die Schüler Stereotypen gegenüber Deutschland, mit denen sie sich bereits beim Vorbereitungsseminar vor der Abreise auseinandergesetzt hatten, teilweise revidiert. „Ist man in Deutschland immer pünktlich?“ fragte Karin Benkelmann-Zhang, die PASCH-Projektleisterin und zugleich Moderatorin des Seminars. Die Antwort der meisten Schüler lautete jedoch: „Nicht immer“. „Aber es stimmt wirklich, dass in Deutschland am Sonntag auf der Straße nichts los ist“, erklärte die Gruppe, die aus dem Sommerkurs in Duderstadt zurückgekommen war, bei ihrer Präsentation.

 

Auf Postkarten schrieben die Stipendiaten Vorschläge und Glückwünsche für die Stipendiaten des nächsten Jahres auf.

 

„Die Deutschen sind wirklich große Fans von Partys. Und die Jugendlichen sind im Vergleich zu den chinesischen viel offener. Sie haben keine Angst, die anderen direkt anzusprechen und auf einer Party auf verführerische Weise zu tanzen“, sagte eine Schülerin und gab damit die Meinung des Teams wieder.

 

Für den Sommerkurs hat jede Gruppe unter anderem ein kurzes Handyvideo erstellt, und zwar zum Thema „Unterschiede und Gemeinsamkeiten“. Der erste Preis bestand aus vier Tablet-PCs, für den zweiten und dritten Platz wurden bis zu fünf Plätze im Wintercamp in Seoul im kommenden Dezember vergeben.

 

Laut Benkelmann-Zhang kamen die 90 Stipendiaten aus 20 chinesischen Städten und 46 der vom Goethe-Institut in Chinabetreuten PASCH-Schulen. Seit 2008 sind rund 500 chinesische Jugendliche zu Sommerkursen nach Deutschland eingeladen worden. Im deutsch-chinesischen Jahr für Schüler- und Jugendaustausch, das Deutschland und China im März ausriefen, steht der Aufenthalt der chinesischen Stipendiaten natürlich besonders im Fokus. Ziel der Initiative ist es, Jugendlichen zu ermöglichen, die Sprache und Kultur des anderen Landes hautnah zu erleben und erste Austauscherfahrungen zu sammeln.