So wäre es vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen, dass ein Gipfel der größten Wirtschaftsnationen und Schwellenländer in China stattfinden wird. China ist tatsächlich offener geworden. Auch wenn sich die westliche und die chinesische Sicht weiterhin in vielen Dingen unterscheiden, so muss man zugeben, dass man an China einfach nicht vorbeikommt, wenn man die aktuelle Lage der Welt diskutieren will. Wir brauchen einen gemeinsamen Austausch und wir müssen Kompromisse finden. Die kulturellen Unterschiede mögen noch so groß sein, China ist nicht nur für Deutschland ein immens wichtiger Partner in der Weltgemeinschaft. In den letzten acht Jahren hat sich die Beziehung zwischen Deutschland und China stetig weiterentwickelt. Wie in der deutschen Wirtschaftswoche vor Kurzem zu lesen war, hat sich China dabei zu einem der „wichtigsten und stärksten Partner in der G20-Gruppe entwickelt“. Es wird der bereits zehnte offizielle China-Besuch von Bundeskanzlerin Merkel während ihrer Amtszeit werden, was die Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern weiter vertiefen dürfte. Passend dazu wird Deutschland im nächsten Jahr Gastgeber des G20-Gipfels sein.

Integration und Zusammenarbeit sind erforderlich

Zum Glück hat auch China erkannt, dass es besser ist, eine Zusammenarbeit mit der Weltgemeinschaft anzustreben, statt als Einzelkämpfer zu fungieren. So wurden in Chinas Fünfjahres-Plan der Regierung globale Elemente integriert. Das Projekt der Seidenstraße ist nur ein Beispiel dafür.

Als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt kann China den Gipfel zu einem Erfolg werden lassen. Außerdem ist der Gipfel eine Chance für China, sich der Welt zu präsentieren. So oder so kommt man an China nicht vorbei, dazu ist das Land zu wichtig. Für den Gipfel bleibt zu hoffen, dass den Worten aller teilnehmenden Länder auch Taten folgen. Dass tatsächlich Lösungen gefunden werden in Bezug auf die wirtschaftlichen und sozialen Krisen der Welt. Und dass der „chinesische Weg“ dann ein „gemeinschaftlicher“ werden kann. Und im besten Falle so erfolgreich ist, dass er im nächsten Jahr auf dem G20-Gipfel in Hamburg weitergeführt wird.