Eine Firma, die Luft aus einem Urwald in Nordchina in Flaschen verkauft, verzeichnet nach der Verschlechterung der Luftqualität in China ein Umsatzhoch.

Seit Herbstbeginn haben Beijing und Teile Ostchinas drei Perioden von „gefährlicher“ Luftqualität erlebt. Die Wetterdienste warnten, dass es vor dem Frühjahr häufiger dazu kommen wird, weil bei sinkenden Temperaturen kohlebefeuerte Heizsysteme eingesetzt werden.

Das Unternehmen Global Outlook Biotech sagte, der Verkauf seiner Kanister der Marke Senlin Baobei, welche Luft aus dem Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei enthalten, sei auf dem Vormarsch.

„Die Kanister enthalten Luft aus den Urwäldern des Großen Hinggan Gebirges", sagte Chen Zhiquan, Geschäftsführer des Unternehmens. „Im August haben wir weniger als 100 Flaschen verkauft und im September rund 400. Doch in den ersten 20 Tagen im Oktober haben wir mehr als 1.000 Stück verkauft. Seitdem verkaufen wir wegen des aktuellen Smogs mehr als 100 Stück pro Tag."

Die meisten Käufer bestellen im Internet und wohnen in Beijing und Städten in der Provinz Shandong, sagte Chen. Die Kanister, die inklusive der mitgelieferten Atemmaske 58 Yuan (7,90 Euro) kosten, sind dafür gemacht, 30 Minuten „natürliche frische Luft“ zu liefern.

Das Feedback der Käufer ist gemischt. Ein Mann, der das Produkt auf einer Messe in Hohhot im Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei testete, beschrieb die Inhalation des Kanisterinhalts als „frisch und angenehm". Andere sagten, sie merkten keinen Unterschied.

Ma Rutao, Student in Beijing, sagte: „Ich würde lieber mehr Geld für einen Luftreiniger ausgeben als für eine vorübergehende Lösung."

Allerdings, sagte Chen, ziele das Produkt weitgehend darauf, die Öffentlichkeit für den Umweltschutz zu sensibilisieren. „Es gefällt mir nicht, wenn frische Luft zu einer Kostbarkeit wird."