Xis Artikel in der NZZ in voller Länge

13.01.2017

Genf beansprucht in der jüngeren Geschichte der internationalen Beziehungen einen sehr gewichtigen Rang. Die Stadt wurde Zeuge der Entwicklung internationaler Organisationen wie der Vereinten Nationen und ihrer speziellen Organe, sie bot die Plattform für die Erreichung heiss debattierter schrittweiser Abmachungen wie dem Atomabkommen mit dem Iran, zu Syrien und zum Friedensprozess im Mittleren Osten, und sie förderte die Verabschiedung einer ganzen Reihe von internatinalen Verträgen und juristischen Dokumenten wie der Genfer Konvention und des Vertrages über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen.

Nachdem China 1971 seinen rechtmässigen Platz in den Vereinten Nationen wiedergewonnen hatte und in die in Genf gelegenen internationalen Organe zurückgekehrt war, brachte es sich verstärkt in alle möglichen Initiativen für die Bereiche Frieden, Sicherheit, Entwicklung, Menschenrechte und Gesellschaft ein und leistete damit einen eigenen Beitrag für die grossen Anliegen des Friedens und der Entwicklung der Menschheit. China und die übrigen Völker initiierten mittels langwieriger Klärungsprozesse, wozu besonders die in Genf geübte multilaterale diplomatische Praxis gehörte, Konzepte und Prinzipien wie Souveränität und Gleichberechtigung, Frieden und Versöhnung, Rechtsstaatlichkeit und Gerechtigkeit, Toleranz und Humanismus. Darin findet sowohl der Genfer Geist des Multilateralismus als auch die Tradition der chinesischen Aussenpolitik Ausdruck.

Mein Besuch im Hauptsitz der Vereinten Nationen in Genf ist mit der Absicht verbunden, mit verschiedenen Seiten geschichtliche Erfahrungen zu besprechen, allgemein anerkannte diplomatische Prinzipien in Erinnerung zu rufen, der grossen Schicksalsfrage nach der Errichtung einer menschlichen Schicksalsgemeinschaft nachzugehen und von verschiedener Seite Vorschläge für den Aufbau einer schöneren und besseren Welt anzuhören.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist ein speziell auf den Aufgabenbereich Gesundheit zugeschnittenes Organ der Vereinten Nationen, das einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung des weltweiten Gesundheitswesens und zum Schutz der Gesundheit der Weltbevölkerung geleistet hat. Gesundheit ist ein wesentlicher Aspekt der Entwicklung Chinas und bildet zudem einen Schwerpunkt in der Zusammenarbeit Chinas mit dem Ausland. Die Zusammenarbeit Chinas mit der Weltgesundheitsorganisation hat das Niveau des chinesischen Gesundheitswesens gehoben und auch einen Beitrag zum globalen Gesundheitswesen geleistet. Ich freue mich darauf, mit Generaldirektorin Margaret Chan Fung Fu-chun einen umfangreichen Meinungsaustausch über die Zusammenarbeit Chinas mit der Weltgesundheitsorganisation zu führen.

Die internationale olympische Bewegung besteht seit über 100 Jahren. Sie hat bei der umfassenden Entwicklung der Menschen, bei der Verbreitung der Freundschaft zwischen den Völkern unterschiedlicher Länder und bei der Förderung weltweiter Anliegen wie Frieden, Entwicklung und Fortschritt eine ausgesprochen positive Rolle gespielt. China gehörte durchgängig zu den Förderern und Mitgliedern der olympischen Bewegung. 2008 wurden die Olympischen und die Paralympischen Spiele in Beijing durchgeführt, dazu 2014 die Jugendolympiade in Nanjing. Zur Zeit ist man gerade intensiv mit den Planungen für die Olympischen Winterspiele und die Winter-Paralympics 2022 in Beijing beschäftigt. Ich freue mich daher sehr über die Gelegenheit, das Internationale Olympische Komitee zu besuchen, um mir im Gespräch mit seinem Vorsitzenden Thomas Bach und dem IOC eine Meinung über die Verbreitung des olympischen Geistes und die Förderung der olympischen Bewegung zu bilden.

Ich hoffe, in der Schweiz mit den verschiedensten Menschen über die Zusammenarbeit zu verhandeln und die Innovation zum Thema zu machen, um mit dem Anbruch eines neuen Jahres eine noch bessere Entwicklung der Beziehungen Chinas zur Schweiz, zu Europa, zu den Vereinten Nationen und zur olympischen Bewegung anzustossen.

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Quelle: CRI

Schlagworte: China,Schweiz