Vier Top-Prioritäten für Chinas Bildungswesen im 13. Fünfjahresplan

20.01.2017

3. Optimierung der Bildungsstruktur

Frühkindliche Bildung und Erziehung soll sich weiter entwickeln. Die neu eingeführte Zwei-Kind-Politik infolge des demographischen Wandels bringt großen Entwicklungsbedarf und Potenziale in diesem Bereich mit sich. In den kommenden Jahren sollen mehr gemeinnützige Kindergärten aufgebaut werden.

Die Standardisierung und Vereinheitlichung der Schulbildung wird sowohl in Städten als auch auf dem Land beschleunigt, um mehr Gerechtigkeit und Chancengleichheit für die Bildung in China zu schaffen. Die Digitalisierung der Bildung nimmt dabei eine wichtige bildungsstrategische Stellung ein. Alle Schulen sollen mit moderner Computertechnologie wie Breitband-Zugang ausgestattet werden. Eine einheitliche Plattform wurde bereits aufgebaut, auf der alle guten digitalen Bildungsangebote und -ressourcen zu finden sind. Damit wird ein besseres Lernen ermöglicht.

Die Bildungs- und Unterrichtsqualität muss in den kommenden fünf Jahren wesentlich erhöht werden, indem man das Bildungsaufsichtssystem verstärkt, vermehrt Lehrerausbildung und -weiterbildung organisiert, insbesondere Lehrerausbildung auf dem Land, und den Lehreraustausch zwischen Städten und ländlichen Regionen vorantreibt.

Einerseits muss die Allgemeinbildung erhöht werden, andererseits wird man sich auch mehr für die Entwicklung der technischen und profilstärkeren Hochschulen einsetzen. Die neu geschaffenen Studienplätze sind hauptsächlich für die Ausbildung der praxis- und technikorientierten Fachkräfte angedacht, weil die Heranbildung der Fachkräfte für moderne Landwirtschaft, Industrie und Dienstleistung beschleunigt werden muss.

In einigen Großstädten wird die Durchlässigkeit von oberen Berufsmittelschulen und Berufshochschulen verstärkt, damit die Berufsschüler mehr Anerkennung, bessere Bildungschancen und -perspektiven finden können. Außerdem wird ein Teil der Hochschulen zu praxisorientierten Fachhochschulen umgewandelt. Im Moment gibt es etwa 200 Pilothochschulen. Dadurch soll die Innovations- und Praxisfähigkeit der chinesischen Studierenden gestärkt werden.

4. Förderung der Öffnung und Kooperation des Bildungswesens

Gesellschaftliche Ressourcen und privates Kapital sollen Schulen, Hochschulen und Bildungseinrichtungen gründen. Es wird untersucht, wie man gemeinnützige private Schulen und profitorientierte private Schulen differenziert unterstützen sollte und wie man auf rechtlicher Grundlage die Schulen, die in internationalen Kooperationen betrieben werden, besser verwalten kann, um das Niveau des internationalen Bildungsaustauschs und der Kooperation zu erhöhen. Mittels Informationstechnologien wie Big Data und Cloud-Computing soll die integrierte Entwicklung von Internet und Bildung vorangetrieben werden. Der gemeinsame Aufbau und das Teilen guter Bildungsressourcen sollen gefördert werden.

Bis 2020 soll ein gutes Dienstleistungssystem für Auslandsstudien aufgebaut werden. Die Bildungsqualität der ausländischen Studenten in China soll sich wesentlich verbessern. Der Effekt der auslandsbezogenen Bildung soll deutlich verbessert werden. Eine größere Breite und Tiefe der bilateralen und multilateralen Bildungskooperationen soll erreicht werden. China-Kompetenzen für die Mitwirkung an der Erarbeitung internationaler Regeln im Bildungsbereich sollen beträchtlich erhöht werden.

China wird weiterhin die Austauschmechanismen mit ausländischen Bildungsnationen aufbauen, um die Völkerverständigung auf allen Ebenen zu fördern. Im Rahmen der „Belt and Road“-Initiative werden verschiedene Bildungskampagnen durchgeführt und dadurch die Bildungskooperation zwischen China und den „Belt and Road“-Ländern verstärkt und intensiviert.

Wenn der 13. Fünfjahresplan des Bildungswesens erfolgreich umgesetzt wird, können wir sehr zuversichtlich sein, dass das chinesische Bildungswesen in absehbarer Zukunft eine neue Qualität erreichen kann. Natürlich sind die großen Herausforderungen im Bildungsbereich nicht einfach zu meistern. Bei manchen Problemen hat Deutschland schon gute Erfahrungen gemacht. In diesem Sinne ist ein weiterer reger Austausch im Bildungsbereich mit Deutschland von großer Bedeutung, weil der Austausch im internationalen Kontext zum Nachdenken über bessere Lösungsvorschläge für die vorhandenen Schwierigkeiten und Probleme anregen und damit Bildungsperspektiven für die Menschen schaffen kann.

Die Autorin Dr. Mao Xiaohong ist Dozentin an der Shanghaier Fremdsprachenuniversität und Redakteurin des Verlags „Shanghai Foreign Language Education Press“.

 

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Quelle: people.cn

Schlagworte: Bildungsgerechtigkeit,13. Fünfjahresplan