China verspricht weiteren Rückbau der Kohle- und Stahlindustrie
Chinas Regierung hat in ihrem jährlichen Arbeitsbericht erstmals konkrete Ziele zur Verringerung der Produktionskapazität für die Sektoren Kohle und Stahl beschlossen.
Auf der 12. Tagung des Nationalen Volkskongresses am Sonntag hat Premierminister Li Keqiang angekündigt, die Stahlproduktion in diesem Jahr um weitere 50 Millionen Tonnen zu reduzieren. Der Kohleausstoß soll um weitere 150 Millionen Tonnen verringert und zahlreiche Minen geschlossen werden.
Bereits im vergangenen Jahr waren die Kapazitäten der Schwerindustrie heruntergefahren worden, die Kohleförderung um 290 Millionen Tonnen und die Stahlherstellung um 65 Millionen Tonnen.
Überkapazitäten belasten die Wirtschaft
China ist der größte Produzent und Konsument von Kohle und Stahl, doch die Überkapazitäten haben auch zahlreiche negative Folgen, darunter sinkende Preise für Rohstoffe und Material, Gewinnrückgänge bei den ohnehin schon hoch verschuldeten Staatskonzernen und Kreditausfälle, die Risiken für das Finanzsystem darstellen.
Chinas Wirtschaftsplaner versprechen sich von den Produktionskürzungen langfristig positive Auswirkungen auf die Volkswirtschaft, doch der Prozess bleibt nicht ohne Risiken. Die kapitalintensiven Industrien stellen für die Provinzregierungen eine wichtige Quelle für Steuereinnahmen dar, zudem schaffen sie viele Arbeitsplätze.