PKKCV-Mitglied Sun Ping: Chinesische Kultur durch klassische Geschichten verbreiten
Von Yang Yunpeng, Beijing
Im diesjährigen Tätigkeitsbericht der Regierung heißt es, dass man das „Ins-Ausland-Gehen der Kultur“ und den Aufbau „eines Gürtels, einer Straße“ fördern sowie den Austausch und die Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Kultur und Tourismus verstärken solle. Dazu hat China.org.cn das Mitglied des 12. Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV) Sun Ping interviewt, die als Direktorin des Forschungsinstituts für Kunst an der Beijinger Fremdsprachenuniversität tätig ist.
Sun Ping, Mitglied des 12. Landeskomitees der PKKCV und Direktorin des Forschungsinstituts der Kunst an der Beijinger Fremdsprachenuniversität
Ende der 1990er Jahre beschäftigte sich Sun im Auftrag des chinesischen Kulturministeriums und der China National Peking Opera Company mit dem Kulturaustausch in Ungarn. In ihrer neunjährigen Karriere, in denen sie die Aufführungen und den Austausch im Ausland erlebte, sammelte Sun tiefgreifende und lebendige Erkenntnisse über die Verbreitung der Pekingoper im Ausland. Als Sun gerade in Europa angekommen war, änderte sie die Gesangsweise der Pekingoper, um sie für die lokalen Zuschauer „anzupassen“. Unerwartet protestierten die Zuschauer dagegen. „Wir wollen nur das Original hören. Es macht uns nichts aus, dass wir nichts verstehen.“ Danach änderte Sun in den folgenden Aufführungen die Gesangsweise nicht mehr, sondern führte die ausländischen Zuschauer durch Lektüre und Vorstellung in die aufgeführten Stücke ein. Sie sagt: „Die Künste verbinden sich miteinander. Sobald die Zuschauer den Inhalt im Großen und Ganzen erfahren, können sie durch die Gestik die Handlungen verstehen.“
Sun teilt mit, die ausländischen Zuschauer seien auf die Pekingoper wie versessen, weil die Mimik, die Trachten und der Gesang ihnen fremd seien. Angesichts eines solchen Publikums sollten die klassischen chinesischen Geschichten gut erzählt werden, damit sie die umfassenden Kenntnisse und die tiefschürfenden Gedanken sowie die künstlerische Anziehungskraft der chinesischen Kultur erfahren können.
Um die chinesischen Geschichten gut zu erzählen, muss man Suns Meinung nach die folgenden Probleme lösen:
Erstens soll man künstlerische Gesetze respektieren und unterschiedliche Inhalte nach unterschiedlichen Kunstformen auswählen. Zum Beispiel kann die Pekingoper die Geschichten spannungsgeladen erzählen, indem die Schauspieler durch Gestik und Mimik die inneren Gefühle der Figuren zum Ausdruck bringen. Deswegen versteht sich die Pekingoper auf das Erzählen von kleinen Geschichten gut, ist aber nicht allzu gut für großartige Geschichten geeignet.
Zweitens bedarf es dem Kulturselbstvertrauen. „Das Kulturselbstvertrauen ist kein Slogan, sondern kommt aus den eigenen Sammlungen.“ Sollten wir unterschiedliche Meinungen als die Zuschauer über unterschiedliches Verständnis der Kunstformen haben, sollen wir mutig mit ihnen den geistigen Austausch suchen. Die geistige Auseinandersetzung und der Meinungsaustausch sorgen für gegenseitiges Verständnis.
Drittens sollen wir professionelle Persönlichkeiten mit internationalem Blick ausbilden. China hat ausgezeichnete Künste vorzuweisen. Aber es fehlt noch an professionell ausgebildeten Künstlern. Deswegen sollen wir eine Gruppe von professionellen Künstlern ausbilden, die künstlerische Fähigkeiten haben, Fremdsprachen sprechen, ausländische Zuschauer verstehen und den Marktbedarf kennen.