Kommentar
Weiter klare Signale in schwieriger Zeit Exklusiv
Dies sind die schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, unter denen vom 23. – 26. März 2017 im südchinesischen Hainan das diesjährige „Boao-Forum“ (BFA – Boao Forum for Asia) stattfindet. Erinnern wir uns: Dieses Treffen wurde 1998 von dem damaligen philippinischen Präsidenten Fidel Ramos gemeinsam mit den damaligen Regierungschefs von Australien und Japan initiiert und hatte seine Premiere im Jahre 2002. Es hat sich immer mehr zu einer globalen Plattform entwickelt, auf der Spitzenpolitiker und Wirtschaftsführer gemeinsam die Dinge erörtern, die die globale Wirtschaft bewegen. Manche sprechen vom asiatischen Gegenstück zum europäischen Davos. Und BFA-Generalsekretär hatte die vorgenannten schwierigen Rahmenbedingungen fest im Auge, als er im Januar in Beijing die diesjährige Agenda der Öffentlichkeit vorstellte. Das Thema „Globalisierung und Freihandel – die asiatische Perspektive“ greift genau die Fragen auf, die die Weltwirtschaft aktuell tief bewegen. Untergliedert ist es in die einzelnen Module „Globalisierung, Wachstum, Reformen und Wirtschaft der Zukunft“. Unter dem Blickwinkel der Globalisierung wird sich die „One Belt, one Road“-Initiative im Zentrum von Erörterungen stehen, zum einen als vereinigendes Band, die Staatengemeinschaft noch weiter zusammenwachsen zu lassen, andererseits aber zugleich als kreativer Wachstumsschub für die schwächelnde Weltwirtschaft. Das Reformmodul wird viele der institutionellen staatlichen Aufgaben zum Gegenstand haben, den dynamischen Wandel der Wirtschaftsstruktur zu flankieren, sei es in den Bereichen Umwelt, Gesundheit und Arbeitsmarkt, sei es in Bereichen Bildung oder auch Finanzen und Steuern. Was die „Wirtschaft der Zukunft“ betrifft, führt kein Weg an Themen wie neue Technologien, Innovation, künstliche Intelligenz, Big Data oder virtueller Realität vorbei. Wie breit aufgestellt das BFA 2017 ist, mögen nur einige wenige Nennungen aus den mehr als 40 Sitzungen belegen: Industrie 4.0, Digitale Währung und Sicherheit, Hidden Champions, „Seidenstraße“ und Einbindung der Privatwirtschaft, Kreativwirtschaft in China, Grüne Finanzen, Brexit als Globalisierungsumkehr – oder auch „Die USA nach den Wahlen“. Ein anspruchsvolles Programm, das aber zugleich deutlich macht, vor welchen großen Herausforderungen die Völkergemeinschaft in diesen Zeiten steht. Alle diese Herausforderungen werden sich nur gemeinsam bewältigen lassen. In Davos sagte Staatspräsident Xi Jinping auch: China werde seine Türen weit offen halten für ausländische Investitionen. Und weiter: „Und wir hoffen, dass andere ihre Türen nicht für chinesische Investitionen schließen werden.“ Ich denke einmal, das BFA 2017 wird den Weg der Kontinuität gehen und an die Botschaft von Davos anknüpfen. Die Völkergemeinschaft hat nur dann eine Zukunft, wenn die Türen im gemeinsamen Haus offen bleiben. Und dazu braucht es weiter klare Signale in einer schwierigen Zeit.
Die Meinung des Autors spiegelt die Position unserer Webseite nicht notwendigerweise wider.