Manchmal würden sich Anwohner ohne Grund bei der Polizei beschweren oder die Beamten regelrecht sogar darum bitten, sich in deren Leben einzumischen, berichtet ein Student aus Togo. Diese Faktoren würden mehr und mehr Afrikaner in andere Städte verdrängen. Es stimme, dass die Polizei versuche, Afrikaner auf mehrere Stadtviertel zu verteilen. Daher zöge es Viele nun in andere Städte, vor allem nach Wenzhou in der ostchinesischen Provinz Zhejiang.

Wirtschaftliche Situation für Afrikaner wird schwieriger

Nach Informationen der Global Times hat die Polizei bei ihren Razzien vor allem dubiose Visapraktiken im Visier. Viele Ausländer mit kurzfristigen Geschäftsvisa nähmen lieber die Dienste halbseidener Visumagenten in Anspruch, als sich auf den Weg in ihre Heimatländer zu machen, und dort ein neues Visum zu beantragen. Untergrund-Visumagenturen gibt es in zahlreichen Städten Südostasiens. Oftmals würden diese afrikanische Expats beschäftigen, berichtet Li der Global Times.

Nach Statistiken der Polizei von Guangzhou ist etwa ein Drittel der in der Stadt lebenden Afrikaner mit einem Geschäftsvisum eingereist, 20 Prozent sind Studenten und rund 18 Prozent halten sich als Touristen in der Stadt auf. Das strengere Vorgehen der Behörden seit 2015 sei einer der Gründe für den Rückgang der afrikanischen Community in der Stadt, ist die Polizei überzeugt. Viele Einwanderer aus Ägypten, Nigeria und Mali hätten China wegen der schlechteren Wirtschaftslage wieder verlassen.

Vor allem afrikanische Händler, die günstige Waren nach Übersee exportieren, stoßen Heng zufolge auf ein immer schwieriger werdendes Marktumfeld. „Die Einkaufszentren und Malls verzeichnen immer weniger afrikanische Kunden“, fügt er hinzu. Zudem wickeln viele afrikanische Unternehmen ihre Kontakte mit China nun online ab, statt lokale Vertreter nach China zu entsenden, erläutert der togolesische Student der Global Times.