Eine kultige Glasfassade in pink. Eine schwach beleuchtete Höhle aus Spiegeln und Marmor. Ein mit Kristallglas besetzter Treppenaufgang – genug um eine Horde von modebewussten und modernen Konsumentinnen zum Kauf von intimer Unterwäsche zu animieren.

Der US-Unterwäschengigant ist endlich komplett in China angekommen. Direkt unter dem Firmenlogo auf der Webseite steht „Shanghai“ neben „New York, London“ und weist so die weltweit drei größten Zentren der Marke aus.

In Shanghai können die Frauen ihre Push-up-BHs oder Rüschenhöschen in einem vierstöckigen Geschäft kaufen. Auch in Chengdu in der südwestchinesischen Provinz Sichuan ist die Marke angekommen.

Und dabei hat sich VS dem größten Konsumentenmarkt der Welt mit vorsichtigen Schritten genähert. Vor drei Jahren war die Marke in China angekommen, hatte aber zunächst nur Accessoires, Parfums und Schönheitsprodukte in Konzeptläden verkauft.

Im vergangenen Jahr kündigte der Einzelhändler mit Sitz in Columbus, Ohio an, alle 26 Läden von seinem Franchisepartner in China zu übernehmen, um ein hundertprozentiges Model aufzubauen.

Damit sollte wohl dem anhaltenden Abwärtsdruck der Marke entgegengewirkt werden. Denn im Jahr 2015 wurde der Absatz durch eine Veränderung im Kaufverhalten der Konsumenten und durch die Erscheinung von athletisch-komfortablen Alternativen und besseren BH-Angeboten stark getroffen. Ein Überarbeitungsplan wurde herausgegeben, Bademode herausgenommen und der ikonische Katalog abgeschafft.

Doch diese Bemühungen haben sich bislang noch nicht bezahlt gemacht. Nach einem zweiprozentigen Absatzrückgang im drittel Quartal 2016, wurde für Februar ein weiterer Rückgang um 20 Prozent vorhergesagt. Durch die Zahlen kommt die Befürchtung auf, dass der Versuch einer Trendwende der Marke ausbleibt.