Derzeit besteht in den meisten Provinzen und Regionen ein Bruttoeinschreibe-Anteil von über 90 Prozent für die Oberstufenbildung, wobei nur neun Provinzen unter dem Anteil in weniger entwickelten westchinesischen Regionen beziehungsweise in Gebieten, die von ethnischen Gruppen bewohnt werden, liegen, so Lü Yugang, Direktor der Abteilung für Grundbildung bei dem Ministerium. Die Kluft sei ein Grund für die neue Richtlinie gewesen, die den Schwerpunkt auf die weniger entwickelten Gebiete legt. Insofern solle die Richtlinie die Oberstufenbildung für arme, ethnische und Grenzgebiete in Zentral- und Westchina stützen, so Lü weiter.

Ma Dacai, Direktor des Gymnasiums Pianma in der autonomen Präfektur Nujiang der Lisu in der Provinz Yunnan, sagte, die neue Richtlinie solle die Entwicklung der Oberstufe in weit entlegenen Gebieten fördern, die noch mit Küstengebieten wie Shanghai und der Provinz Guangdong mithalten. „Nehmen wir meinen Sohn als Beispiel: Unsere Computer, Bibliothek und Lehrer sind nicht so gut wie die in Shanghai. Was die Situation noch verschlechtert, ist die Tatsache, dass einige Studenten sich nicht die Schulgebühren leisten können, weil ihre Eltern finanzielle Schwierigkeiten unter der langfristigen Armut haben“, erklärt Ma. Insofern sei weitere Regierungshilfe notwendig, um mehr Gelder und Angestellte für Schüler und Schulen ähnlich wie seine bereitzustellen.

Du Xiaoli, Forscherin am Shanghaier Institut für Bildungswissenschaften, schlug vor, dass das Land eine Reihe an wichtigen Projekten durchführe, die mehr Ressourcen unterstützen und die Bildungsqualität in einigen Gebieten, insbesondere die zentral- und westchinesischen Regionen, erhöhen. Mehr Unterstützung sei nötig, um Ausstattungen wie Wohnheime, Bibliotheken, Lehreinrichtungen und Stadien zu verbessern.“Schüler aus armen Familien sollten von Schulgebühren befreit werden, wenn sie in die Oberstufe oder Berufsschule gehen, während Zuschüsse für Berufsschulen nötig sind, um zu gewährleisten, dass alle Schüler mit dem Lernen vorankommen“, so Du weiter. Lehrer in städtischen Schulen sollten motiviert werden, bessere Bildung zu bieten und die regionalen Unterschiede zu überwinden”, meint Wu Zhihui, Präsident des Instituts für Bildung in den Ländlichen Gebieten Chinas an der Northeast Normal University. “So wie Ärzte motiviert werden, für Gemeinschaftskrankenhäuser zu arbeiten, sollten Lehrer an renommierten Schulen ermutigt werden, solchen in weniger entwickelten Gebieten beizustehen“, so Wu weiter.