Schweizer stellt lückenlose Münzsammlung aus allen chinesischen Dynastien zusammen Exklusiv

23.05.2017
 

Von Elke Lütke-Entrup, Beijing

Hans Hofer (67), Alt-China Experte und Spezialist für chinesische Münzkunde (Sinonumismatiker) aus Heinrichswil, Schweiz, hat vor 45 Jahren mit dem Sammeln chinesischer Münzen begonnen und seitdem eine lückenlose Sammlung aus allen chinesischen Kaiserdynastien zusammengestellt. Auf der Suche nach echten Münzen zog der gelernte Kaufmann jahrelang mit Lupe, Waage und Magnet von Antiquitätenmarkt zu Antiquitätenmarkt in Europa und China. Er besitzt zirka 950 Exponate – Münzen von 1500 v.Chr. bis zum Jahr 1949, von Tausch- und Gerätemünzen, Bronze, Silber- und Kupfermünzen, Silberbarren bis hin zu Papiernoten. Im Interview mit China.org.cn gewährt er einen Einblick in seine Sammlung.

Seit 45 Jahren ist Hans Hofer (67) begeisterter Münzsammler

China.org.cn: Herr Hofer, woher kommt Ihre Begeisterung für chinesische Münzen?

Hans Hofer: Ich war schon als Jugendlicher fasziniert von Archäologie, Geschichte und fernen Ländern. Vor allem China hat mich immer angezogen. Vielleicht habe ich in einem früheren Leben dort gelebt. Das Münzsammeln war eine Lieblingsbeschäftigung von mir. Durch Zufall bin ich vor zirka 45 Jahren auf einem Flohmarkt auf eine asiatische Münze gestoßen. Damals wusste ich noch nicht genau, ob es sich um eine chinesische, japanische oder koreanische Münze handelt. Von da an fing ich Feuer und es ließ mich bis heute nicht mehr los.

Was ist das besondere an chinesischen Münzen?

Die Einmaligkeit der Münzwerdung. Man kann die Entwicklung von der Gebrauchs- zur Tausch- bis zur eigentlichen Kursmünze verfolgen. Vom Gründer der chinesischen Qin-Dynastie, Qin Shi Huang Di (259 v. Chr.) bis zum vorletzten Qing-Kaiser Guangxu Di (1871 - 1908) wurden alle Münzen gegossen, nicht geprägt, und das in großen Mengen und guter Gussqualität. Ich habe sogar eine alte Bronze-Gussform aus der Han-Dynastie (206 v. Chr. - 220 n. Chr.)

Warum haben gerade die frühen Münzen ein Loch in der Mitte?

Das Loch in der Mitte gab es schon zur Zeit der Streitenden Reiche (475 v.Chr. - 221 v. Chr.). Anfangs war es rund, später, in der Qin-Dynastie (221 – 207 v.Chr.) viereckig. Es stellte das Land der Mitte, also China, dar. Man sagte: „Rund wie der Himmel und flach wie die Erde.“ Es diente zum Aufziehen der Münzen zu Hunderten oder Tausenden auf Schnüren zum Transport.

Schlagworte: Hans Hofer ,Münzen,Sammlung

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