Schweizer stellt lückenlose Münzsammlung aus allen chinesischen Dynastien zusammen Exklusiv
Mit einer Lupe prüft Hans Hofer die Echtheit der Münzen
Wie ist es Ihnen gelungen, eine vollständige Münzsammlung quer durch alle Dynastien zusammenzustellen?
Vor 45 Jahren interessierte sich niemand für chinesische Münzen, und es gab nur wenig Wissen darüber. Oft hieß es, es seien Unterlegscheiben. Ich kam zum Teil gratis oder zu einem geringen Preis zu den Objekten und tauschte mich mit Sammlern, Experten und Sinologen aus. Vieles eignete ich mir mit Fachliteratur, Fundberichten aus China und Selbststudium an.
Zu Beginn habe ich in der Schweiz und in ganz Europa viele und unterschiedliche Münzen aus vielen Kaiserdynastien gefunden. Meine Sammlung wuchs in den ersten 30 Jahren schnell an. Später ging es langsamer, da eine Weitergabe der Münzen aufgrund der Schließung der Schmuggelwege wie zum Beispiel über Hongkong schwieriger wurde. Zudem wurde sich China seiner alten Kultur und Schätze stärker bewusst. Chinesische Touristen, Sammler und Experten kauften in Europa und Übersee so viele Münzen, wie sie fanden.
Heute fehlen mir nur noch wenige alte Goldmünzen, „Kiautschou“ genannt nach dem vom Kaiserreich China an das Deutsche Kaiserreich verpachteten Gebiet an der chinesischen Ostküste. Vielleicht finde ich sie in Taiwan. Teilsammlungen gibt es in Deutschland und in der Schweiz. Ich suche die fehlenden Münzen in ganz Europa und Arabien sowie in Übersee.
Gab es eine spezielle Münze, die Sie trotz Schwierigkeiten gefunden haben?
Eine Eisenmünze aus der Xi Xia-Dynastie (1038 - 1227). Es gibt fast keine gut erhaltenen Eisenmünzen mehr, da Sie nach einer gewissen Zeit verrosten. Außerdem habe ich nach langer Suche in der Schweiz bei einem Münzhändler sowie bei einer Auktion in Deutschland Eisenmünzen aus der Qing-Dynastie (Kaiser Xianfeng 1850 - 1861) gefunden. Die Suche dauert manchmal Jahre.