Leung Chun-ying: mit „Ein Land, zwei Systeme“ neue Beiträge für Hongkong und Vaterland leisten
„Wenn man die Reform- und Öffnungspolitik der Volksrepublik als ein ‚Flügel‘ bei der Entwicklung von Hongkong bezeichnet, dann hat nun Hongkong den zweiten ‚Flügel‘, und zwar die Großbuchtzone Guangdong-Hongkong-Macao“, so Leung Chun-ying, Hongkonger Chefadministrator, über die Perspektive der chinesischen Sonderverwaltungszone.
Im Vorfeld des 20-jährigen Jubiläums der Rückkehr von Hongkong nach China hat Leung in seiner Residenz den der chinesischen Zentralregierung untergeordneten Medien ein Gruppeninterview gegeben. Dabei hob er hervor, in der abgelaufenen Legislaturperiode von fünf Jahren habe die Stadtregierung sich mit den Problemen der Grundstücke, Wohnungen, Armutsbekämpfung sowie Seniorenpflege beschäftigt und dabei Erfolge erzielt. Für die zukünftige wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung insgesamt sei er optimistisch und zuversichtlich.
„Ein Land, zwei Systeme“ in Hongkong erfolgreich umgesetzt
Leung ist einer der Zeugen von Hongkongs Rückkehr nach China. In den 1980er Jahren beteiligte er sich engagiert an den Vorbereitungen. Er war Generalsekretär der beratenden Versammlungen, die das Hongkonger Grundgesetz entworfen hatten. So hat er sowohl die Schwierigkeiten im Vorfeld der Rückkehr als auch den feierlichen historischen Moment der Übergabe an China miterlebt.
Im Jahre 1988 wurde der 34-jährige Leung zum Generalsekretär des Beratungsausschusses für das Grundgesetz gewählt. „Meine erste Aufgabe waren die Beratungen für den Entwurf des Grundgesetzes. Damals habe ich Vorschläge und Meinungen von Bürgern in verschiedenen Wohnvierteln und Ansiedlungen angehört.“ Heute erinnert sich Leung immer noch daran, dass damals viele Hongkonger Bürger die Frage umtrieb, mit welcher Währung das Frühstück bezahlt werden sollte.
Manche westliche Ökonomen waren der Ansicht, dass es in einem Land nicht zwei verschiedene Währungen geben dürfe. Im Entwurf des Hongkonger Grundgesetzes ist festgehalten, dass der Hongkong-Dollar nach Hongkongs Rückkehr weiterhin gesetzliches Zahlungsmittel bleiben soll. In Paragraph 111 des 1990 verabschiedeten Grundgesetzes wird vorgeschrieben, dass der Hongkonger-Dollar als gesetzliche Währung in der Sonderverwaltungszone Hongkong weiter zirkuliert. Dank „ein Land, zwei Systeme“ werde die Stellung des Hongkong-Dollar beibehalten, so Leung.