Die Vizepräsidentin des Kinderzweigs des Jieli Verlags

China exportiert Kinderbücher zur Förderung der chinesischen Kultur im Ausland

28.12.2017

Chinesische Bilderbücher gehen ins Ausland


Li sagt: "In vielen entwickelten Ländern haben Bücher für Kinder, insbesondere Bilderbücher, bereits eine mehr als hundertjährige Geschichte und umfassen einige Klassiker. Die Geschichte der Bilderbücher in China hingegen reicht nur etwas mehr als eine Dekade zurück. Lange Zeit wurde der Bilderbuchmarkt in China von Importen dominiert. Erst in den letzten Jahren haben chinesische Originalwerke große Fortschritte gemacht. Im Jahr 2017 überstieg der Anteil einheimischer Bilderbücher den der importierten zum ersten Mal.

 

Für Li war der größte Erfolg des Jahres 2017 die Veröffentlichung von neuen Bilderbüchern zweier junger Autorinnen. Eines davon ist Han Xus Debüt "Rotkäppchen geht hinaus in den Wald". Han arbeitet darin viel mit Collagentechniken. Ihr Werk kann als eine Neuinterpretation des klassischen Grimm-Märchens „Rotkäppchen“ verstanden werden, welches traditionelle und moderne Aspekte miteinander verbindet. Das Buch gewann den ersten Preis für Illustration des CLAUDIO ABBADO - Wettbewerbs an der Italienischen Akademie der Schönen Künste. 2016 noch wurde das Buch als zu düster und ungeeignet für Kinder von zwei Verlagen abgelehnt, als die Autorin es auf der Buchmesse in Bologna, Italien vorgestellt hatte. Li hingegen sah in dem Buch eine riesige Chance. Nicht nur fand sie die Geschichte herausragend, sondern vor allem imponierte ihr die einzigartige und kreative Herstellungsweise. In der Folge arbeiteten Li und Han eng zusammen und passten die Struktur der Geschichte an die Vorlieben der jungen Leser an. Die Neugestaltung resultierte in zahlreichen nationalen Preisen im Jahr 2017, der wichtigste für Li darunter ist der Goldene Preis des „Mein Lieblingskinderbuch 2017“-Wettbewerbs, welcher auf Basis der Stimmen von 27 Nationalen Kinderbibliotheken und 40.000 Schülern vergeben wird." Die Anerkennung von Kindern ist die größte Anerkennung für dieses Buches“, findet sie.

 

Das zweite Buch ist "Eine Schildkröte möchte das Meer sehen" und gewann den Meisterpreis des 5. Fengzikai Kinderbilderbuch-Wettbewerbs. Die Autorin Zhang Ning verwendet hauptsächlich Stickereien sowie andere traditionelle Techniken, kombiniert mit einem mehrstufigen Tuchfärbungseffekt. Damit erschafft sie bezaubernde Tierbilder aus traditionellen Tintenkombinationen mit einer Kombination aus kindlicher und ästhetisch orientalischer Bedeutung. Dieses Buch ist nicht nur innerhalb Chinas beliebt, sondern auch in anderen Ländern mit großer Bilderbuchtradition wie Japan und Großbritannien, weshalb Li sich ermutigt fühlt: "Heute ist die ganze Welt der Leser! Der Erfolg dieses Buches im Ausland hat uns sehr darin gestärkt weitere Bilderbücher mit traditionell kulturellem Hintergrund zu schaffen."
Laut Li hat der Jieli Verlag im Laufe der Jahre insgesamt 394 Bücher sowohl in gedruckter als auch elektronischer Form exportiert, davon 165 Kinderbücher, was 41,9% entspricht. Vor allem in den letzten Jahren beginnen auch einige europäische und amerikanische Länder Interesse an chinesischen Bilderbüchern zu entwickeln, und folglich werden immer mehr Werke in die Schweiz, nach Japan, Schweden, Großbritannien, die Vereinigten Staaten und andere Länder exportiert.

 


Am Ende des Interviews sagte Li: „Anfang des Jahres sagten wir uns ‚Im Jahr 2017 werden wir hart arbeiten!‘ Und so war es auch in der Tat über das gesamte Jahr.“ Mit Blick auf 2018 ist Li zuversichtlich: "Wir haben einen Dreijahresplan erstellt und hoffen, bis zum Jahr 2020 der Marktführer für Kinderbücher zu werden. Wir hoffen, dass wir mehr und mehr chinesische Bücher ins Ausland verkaufen und somit einen Beitrag zur Förderung unserer Kultur in Übersee leisten können.“

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Kinderbücher,Kultur,Markt