Tierquälerei oder Schutz der Bevölkerung?

Tötung eines Golden Retrievers in China entfacht hitzige Debatte

12.01.2018

Seit einigen Tagen schlägt ein kurzes Video aus Changsha hohe Wellen in Internetgemeinde. In dem Video ist zu sehen, wie ein Polizist auf einen Straßenhund einprügelt. China.org.cn liefert nun die Fakten hinter dem Vorfall.

Am 31. Dezember hat ein Vorfall im chinesischen Changsha hohe Wellen geschlagen. Auf einer neunsekündigen Videosequenz ist zu sehen, wie ein Polizist einen Hund tötet. Mit einer Stange schlug der Polizist auf den Kopf des Golden Retrievers ein, der an einem Geländer festgekettet war. Der Hund ging daraufhin zu Boden.



Hundeschützer reagierten empört


Tierschützer bezeichneten das Verhalten des Polizisten als „Gräueltat" und „Tierquälerei" und verurteilten die Tat scharf. Einige Aktivisten gedachten des getöteten Tieres mit Kerzen am Ort des Geschehens. Auch in ausländischen Medien war die Empörung groß. Das deutsche Nachrichtenmagazin Focus berichtete online, der Polizist habe „mehr als drei Stunden lang" auf das Tier eingeprügelt, ohne die genaue Quelle anzugeben. Die englische Webseite fightdogmeat.com sprach von „einigen weinenden Passanten, die darum baten, den Vierbeiner zu retten, was aber von dem Polizisten abgelehnt wurde". Ein wütender Internetnutzer schrieb darunter, „hoffentlich findet sich in China jemand, der dieses Schwein von einem Polizisten auch zu Tode prügelt. Ich setze dafür eine Prämie aus."


Polizei veröffentlicht neues Videomaterial zum Vorfall


Der Hund war gegen 14:50 Uhr gegenüber Passanten aggressiv geworden.


Die Polizei von Changsha veröffentlichte am Neujahrstag Videomaterial und belegte die Aggressivität des Tieres. Darauf ist zu sehen, wie der Hund am 31. Dezember gegen 14:50 Uhr gegenüber Passanten aggressiv geworden war. Obwohl das Tier mit einer Leine an ein Straßengeländer festgebunden war, fiel es in den folgenden vier Minuten drei Passanten an. Einer davon war der 66-jährige Leng. Er konnte dem Hund nicht rechtzeitig ausweichen und wurde am rechten Knie gebissen. Nachdem er den Besitzer des Tieres nicht finden konnte, begab er sich ins Krankenhaus, um eine Tollwutprophylaxe zu erhalten. Anschließend alarmierte er die Polizei.

Zwei Polizisten wurden zum Ort des Geschehens entsandt, doch den Hundebesitzer konnten sie nicht ausfindig machen. Auch eine Plakette, auf der etwaige Tollwut-Schutzimpfungen des Hundes hätten dokumentiert werden können, konnte nicht gefunden werden. Doch der Hund verhielt sich derweil weiterhin aggressiv.

Ein Betäubungsgewehr führten die Polizisten nicht mit sich, und das Risiko, einen Schuss vor einer Menschenmenge abzugeben, wollten die Beamten nicht eingehen. Um weitere Verletzungen zu vermeiden, entschieden sich die Polizisten also, das Tier totzuschlagen.


Herr Leng alarmiert die Polizei.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Changsha,China,Hund,Golden Retriever,Tötung,Polizist