Tierquälerei oder Schutz der Bevölkerung?

Tötung eines Golden Retrievers in China entfacht hitzige Debatte

12.01.2018

Die Gerüchteküche brodelt, Polizist erhält Morddrohungen


Einige legen Beerdigungskränze vor der Haustür des Polizisten nieder.


Nachdem die Tötung des Golden Retrievers im Internet bekannt geworden war, versammelten sich mehrere Tierschützer vor der Polizeiwache und verlangten Rechenschaft, konnten von den Beamten jedoch nicht besänftigt werden. Derweil verbreiteten sich Gerüchte, der Polizist habe stundenlang auf das Tier eingeprügelt. Entrüstete Tierfreunde  ermittelten Privatinformationen eines der Polizisten und veröffentlichten sein Foto, seine Telefonnummer sowie Privatanschrift im Internet. Mittlerweile hat der Polizist mehr als 2000 Nachrichten mit Beleidigungen erhalten. Tag und Nacht gingen Drohanrufe bei ihm ein, berichtet er. Einige legten Beerdigungskränze vor seiner Haustür nieder und aus dem Ausland erreichten ihn E-Mails mit Morddrohungen.


Internetcommunity uneins


In den Sozialen Medien löste der Vorfall eine hitzige Debatte aus. Hier einige Kommentare aus Chinas Internetcommunity:

„AA Sprengstoff": Der Polizist ist schuldig! Auch wenn er den Hund nicht vorsätzlich quälen wollte, hätte er ihn menschlich behandeln sollen. Auf offener Straße einen Hund totzuschlagen, ist keine gute Lösung.

„Bohnensprossen im Sonnenschein": Der Polizist hat den Auftrag, die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten. Der Hund ist aggressiv geworden und hat Menschenleben bedroht. Ich halte zu dem Polizisten!

In einer Umfrage des chinesischen Internetgiganten Tencent schrieben andere Internetnutzer, Hunde seien doch Freunde der Menschen, daher sei es auch selbstverständlich, Hunde zu schützen. Doch sei es nicht falsch, Hunde zu töten, die bereits Menschen verletzt haben und immer noch aggressiv seien. Viel schlimmer und unvernünftiger seien die sogenannten Hundeschützer, die den Polizisten bedrohen.

Die Beijing Youth Daily kommentiert, es sei ganz normal, dass ein solches Ereignis hitzig im Internet diskutiert werde. Unnormal sei es aber, dass der Vorfall dazu benutzt werde, die öffentliche Meinung aufzuhetzen, was unerwartete und schlimme Folgen haben könnte. Die zuständigen Behörden sollten daraus ihre Lehren ziehen und künftig noch größeren Wert darauf legen, Fehlinformationen so früh wie möglich zu korrigieren und die Untersuchung der Tat transparent und auf Grundlage der Gesetze durchzuführen. 

Laut der Hundeverordnung von Changsha gelten freilaufende Hunde, die von niemandem geführt werden und keine Hundemarke tragen, als Straßenhunde. Die Polizei hat das Recht, solche Hunde zu jagen und zu töten.




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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Changsha,China,Hund,Golden Retriever,Tötung,Polizist