Tschernobyl als neueste Touristenattraktion

27.04.2018


Diese Entwicklungen fanden in internationalen Medien weite Verbreitung, was dazu beigetragen haben dürfte, die Befürchtungen der Leute zu verringern, die bislang vor einem Besuch Tschernobyls zurückgeschreckt waren, meint Kharschenko. Die Risiken für Touristen seien minimal.

"Die Strahlenmenge, die man bei einem Tagesaufenthalt in Tschernobyl abbekommt, entspricht ungefähr derjenigen, der man bei einem zweistündigen Transatlantikflug ausgesetzt ist," sagt der Tourenorganisator.

Aber einer in der Reisegruppe, der 28-jährige Joel Alvaretto, Student aus Argentinien, bekennt, dass er die Strahlung “schon etwas fürchtet”, da er gehört habe, dass man die "Auswirkungen erst später, erst sehr viel später bemerkt".

Bei der Abreise aus Tschernobyl muss sich jeder einer Strahlenmessung unterziehen. Sie stehen Schlange vor einem großen Messgerät und alle erfahren das Ergebnis, dass sie "unkontamniert" sind.

Einige ukrainische Touristikunternehmen bieten Touren nach Tschernobyl an, von einem Tag bis zu sieben Tagen. Das Preisspektrum reicht von 30 US-Dollar bis zu 790 US-Dollar.

Die Aktivitäten, die auf diesen Touren geboten werden, reichen von der Besichtigung des neuen Stahlmantels des havarierten Reaktors über die Fütterung riesiger Fische in den Kühlbecken, die mit radioaktiv verseuchtem Wasser gefüllt sind, bis zur Fahrt durch den "Roten Wald", wo Kiefernadeln ihre Farbe von Grün auf Rot wechselten – Folge der Aufnahme riesiger Strahlungsmengen zum Zeitpunkt der Explosion des Reaktors.

Die Bäume wurden gefällt und während der Aufräumarbeiten vergraben, aber selbst heute, wenn der Bus ohne anzuhalten durch das Gebiet fährt, beginnen die Geigerzähler an wie wild zu ticken und zeigen so eine hohe radioaktive Strahlung an.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Tschernobyl, Touristenattraktion