Wanderarbeiter finden Jobs näher der Heimat

17.05.2018

Jahrzehntelang waren viele aus dem Millionenheer der Wanderarbeiter – Landbewohner, die auf der Suche nach Arbeit als Binnenmigranten ihre Heimat verlassen – weit gereist, um bessere Arbeit zu finden. Heute bekommen immer mehr von ihnen Jobs in Heimatnähe.

In chinesischen Statistiken werden als ländliche Arbeitskräfte Menschen geführt, die auf dem Lande leben, aber nicht in der Landwirtschaft beschäftigt sind. Sie werden nicht länger als ländliche Arbeitskräfte geführt, wenn sie das Niederlassungsrecht (hukou) in Städten erworben haben. Wanderarbeiter sind Menschen aus ländlichen Gebieten, die außerhalb ihrer Heimatdörfer einer Beschäftigung nachgehen.

Im vergangenen Jahr sind rund 2,51 Millionen Landbewohner zum Heer der Wanderarbeiter, das mittlerweile an die 172 Millionen Menschen umfasst, neu hinzugestoßen. Nach Angaben des Staatlichen Statistikamtes sei dies ein Anstieg von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Während dieser Anstieg nicht erstaunlich ist, lässt die Tatsache aufhorchen, dass nach Angaben von Experten  96 Prozent dieser Neuzugänge in ihren Heimatprovinzen Jobs finden – auch wenn diese in den unterentwickelten Regionen Westchinas liegen – und daher nicht länger ostwärts streben.

In den letzten Jahren hat sich dieser Trend rasch entwickelt: 2016 blieben 88 Prozent der neuen Wanderarbeiter in ihren Heimatprovinzen. Dies ist nach Ansicht von Experten vor allem den Anstrengungen der Lokalregierungen zur Schaffung von Arbeitsplätzen, steigenden Löhnen und den veränderten Lebens- und Arbeitsbedingungen in den traditionellen Zielorten der Binnenmigration in Süd- und Ostchina zuzuschreiben.

Zhang Yi, Forscher an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, sagt, dass es heute für Menschen aus den traditionellen Herkunftsgebieten der Wanderarbeiter  – den Provinzen Henan, Anhui, Hubei, Hunan und Sichuan  – dank des örtlichen und regionalen Wirtschaftswachstums viel leichter geworden ist, heimatnah Arbeit zu finden.

Vor allem Sichuan, Anhui und Hubei hätten nach Angaben eines Berichts des 21st Century Business Herald eine bedeutende Wende erfahren. Allein in Anhui seien im Jahre 2017 an die 85.000 Einwohner, die bislang auswärts gearbeitet hatten, zu Jobs in der näheren Umgebung zurückgekehrt.

Dieser Trend geht mit dem überdurchschnittlichen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in diesen drei Provinzen einher. Während das Wachstum in ganz China 6,9 Prozent betrug, bewegte es sich in diesen drei Provinzen in den Jahren 2015 bis 2017 zwischen 7,7 und 8,9 Prozent.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Wanderarbeiter,Heimat,Arbeitskräfte,