Umweltschutz

China und Japan müssen voneinander lernen Exklusiv

15.06.2018

Chinas gesellschaftliche Veränderungen verringern Umweltbelastung
Mit Blick auf China ist Kaji optimistisch: Zwar seien die Probleme wie Luftverschmutzung, Wasserverschmutzung und Abfallentsorgung in den letzten Jahren sehr stark, jedoch habe auch das Umweltbewusstsein der chinesischen Bevölkerung schrittweise zugenommen. Als er dieses Jahr zum ersten Mal nach China kam, stellte Kaji fest, dass viele Städte bereits praktische Umweltschutzmaßnahmen eingeführt hatten. „Zum Beispiel teilen viele Städte in China Fahrräder, was nicht nur bequem für die Bürger ist, sondern den Transport auch sehr kohlenstoffarm und damit umweltfreundlich macht. Ich fahre mittlerweile auch jeden Tag mit dem Fahrrad zur und von der Arbeit. Außerdem verwenden die meisten Chinesen heutzutage elektronisches Bezahlen. Dies spart bis zu einem gewissen Grad die Verwendung von Papier, vor allem bei Banknoten oder Quittungen. Als weiteres Beispiel habe ich festgestellt, dass Verkäufer in chinesischen Kiosken oder Supermärkten stets fragen, ob der Kunde Plastiktüten benötige. Sollte dies der Fall sein, muss die Plastiktüte bezahlt werden. In Japan dagegen packt der Verkäufer die Waren sofort von sich aus für den Kunden in Plastiktüten, wenn dieser nicht rechtzeitig Bescheid gibt."
Als er kürzlich in China landete, fiel Kaji zudem auf, dass viele Chinesen ihre eigenen Trinkbehälter benutzten: „Obwohl ich nicht weiß, ob alle das aus Umweltgründen machen, ist der Effekt in jedem Fall, dass der Gebrauch von Plastikflaschen oder Pappbechern reduziert wird. Ich denke, die Regierung sollte jeden ermutigen, sich so zu verhalten. Aufklärung und Bildung sind sehr wichtig. Nur so können gute Ergebnisse erzielt werden. Der Schutz der Umwelt erfordert, dass alle handeln!"
 
Umweltschutz - ein gemeinsames Thema
Mit Beginn der Reform und Öffnung im Jahr 1978 begann die JICA mit den für den Umweltschutz relevanten chinesischen Institutionen und Behörden zusammenzuarbeiten. Seit 40 Jahren steht der Umweltschutz so nun schon im Fokus ihrer Arbeit in China. 1980 unterzeichneten die beiden Regierungen in der Hoffnung, durch Zusammenarbeit im beidseitigen Interesse greifbare Ergebnisse auf dem Gebiet des Umweltschutzes zu erzielen, das „Abkommen über Zusammenarbeit für den Umweltschutz zwischen der Regierung der Volksrepublik China und der japanischen Regierung". 1996 wurde das chinesisch-japanische Freundschaftszentrum für Umweltschutz errichtet und noch im selben Jahr in Betrieb genommen. Anschließend führte die JICA in dem Zentrum eine Reihe von Kooperationsprojekten mit China durch, so zum Beispiel zu den Themen Umweltgesetzgebung, Umweltpolitik, Organisation oder Personalschulung.
„In der Vergangenheit hatte auch Japan mit vielen Umweltproblemen wie Luftverschmutzung, Wasserverschmutzung oder Schwermetallbelastung zu kämpfen. Doch mithilfe der Politik steht Japan heute so gut da, wie es dasteht. China ist Japans Nachbar und steht derzeit vielen Umweltproblemen gegenüber, die Japan ebenfalls zu bewältigen hatte. Daher ist Japan bereit, seine Erfahrungen und Lehren mit China zu teilen“, erklärte Kaji.
Landwirtschaftliche Verschmutzung ist für China derzeit eine der wichtigsten Quellen der Umweltverschmutzung geworden. Deshalb ist die Förderung umweltfreundlicher Landwirtschaftstechniken zu einem Schwerpunkt in der chinesisch-japanischen Zusammenarbeit geworden. 2015 hat die JICA in Zusammenarbeit mit der Chinesischen Akademie für Agrarwissenschaften in Beijing, Ningxia, Heilongjiang und anderen Städten in sieben Provinzen Projekte zur Erforschung nachhaltiger Landwirtschaftstechnologien ins Leben gerufen, um zum Beispiel Technologien zur Reduzierung vonn chemischen Düngemitteln oder für biologisch abbaubare Kunststoffplanen zu entwickeln und fördern.
Auf einer Veranstaltung des Freundschaftszentrums für Umweltschutz zu Beginn diesen Jahres, auf der die Ergebnisse aus 2017 vorgestellt wurden, sagten japanische Experten dass die JICA die chinesisch-japanische Zusammenarbeit im Umweltbereich weiterhin unterstützen werde. Außerdem hofften sie, dass in den nächsten drei Jahren noch bessere und vielfältigere Ergebnisse erzielt werden und dass die chinesisch-japanische Zusammenarbeit auf noch mehr Gebiete ausgeweitet werde.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China, Japan, Umweltschutz