China-USA-Europa

Wohin geht die Dreiecksbeziehung, nachdem die USA den Handelskrieg erklärt haben? Exklusiv

30.07.2018

Enge Kooperation zwischen China und Europa

China und die Europäische Union gehören beide zu den drei größten Volkswirtschaften der Welt und spielen eine wichtige Rolle im Welthandel. In den letzten Jahren haben sich die bilateralen Beziehungen zwischen China und Europa kontinuierlich weiterentwickelt. Im Jahr 2017 erreichte das Handelsvolumen zwischen China und Europa mit 616,9 Milliarden US-Dollar einen historischen Höchstwert. Europa ist schon seit 14 Jahren der größte Handelspartner Chinas, während China seit 13 Jahren der zweigrößte Handelspartner der Europäischen Union ist. Gleichzeitig nehmen auch die gegenseitigen Investitionen zu. Bis März 2018 beliefen sich die Investitionen der Europäischen Union in China auf insgesamt 121,0 Milliarden US-Dollar, während die chinesischen Investitionen in der EU sich auf 80,6 Milliarden US-Dollar beliefen. Als größte Volkswirtschaft in der EU ist Deutschland ein besonders wichtiger Handelspartner innerhalb der chinesisch-europäischen Handelsbeziehungen. Im Jahr 2017 erreichte das chinesisch-deutsche Handelsvolumen 168,1 US-Dollar. Damit nahm es fast 30% des Gesamtvolumens zwischen China und der EU ein und entsprach der Summe der Handelsvolumina zwischen China und Großbritannien, Frankreich sowie Italien.

In einer Situation, in der die USA die Regeln des multilateralen Handels missachten und die Zölle anheben wollen, sind die EU und China zu wichtigen Kräften bei der Aufrechterhaltung der weltweiten Handelsordnung geworden. Das liegt nicht allein daran, dass beide Schwergewichte in Wirtschaft und Handel sind, sondern liegt auch an den von China und der EU gemeinsam vertretenen Prinzipien des freien Handels und der Ablehnung gegenüber dem Handelsprotektionismus. Im diesjährigen Mai brachte Staatspräsident Xi Jinping bei seinem Treffen mit Bundeskanzlerin Merkel zum Ausdruck, dass China die Absicht habe, gemeinsam mit Europa am Multilateralismus festzuhalten und der Internationalen Gemeinschaft ein klares, berechenbares und das Vertrauen stärkendes Signal zu senden, damit die internationale Lage sich in eine stabile und für alle nützliche Richtung entwickelt. Darüber hinaus sagte Angela Merkel bei den Regierungskonsultationen im Juli, man hoffe, dass weder China noch Deutschland in den weltweiten Strudel des Protektionismus gerissen würden und, dass man dies klar und laut zum Ausdruck bringen müsse. In der gemeinsamen Erklärung zum 20. EU-China Gipfel bestätigten China und die Europäische Union erneut, dass beide Seiten mit aller Kraft eine offene Weltwirtschaft schaffen und Handelsinvestitionen freier und einfacher gestalten sowie dem Protektionismus und Unilateralismus widerstehen wollen.

Es ist zu beachten, dass die chinesischen Behörden in den letzten Monaten wiederholt die Öffnung ausgeweitet und Zölle gesenkt haben. Sie haben die Restriktionen der Aktienquote für ausländische Investoren in den Bereichen Elektroautos sowie Bank- und Finanzmanagement aufgehoben und in großem Umfang die Einfuhrzölle für Fahrzeugteile und alltägliche Konsumgüter gesenkt. Zudem wurden die Negativlisten für das Jahr 2018 zum landesweiten Marktzugang und zu experimentellen Freihandelszonen veröffentlicht. Diese Aktionen zeigen nicht nur deutlich Chinas starken Willen, die Öffnung weiter auszuweiten, sondern schaffen auch neue Möglichkeiten für Unternehmen aus aller Welt, darunter auch aus der Europäischen Union. Es ist genau so, wie Li Keqiang bei den deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen sagte: "Unser Tor ist geöffnet und es wird sich nicht nur nicht schließen, sondern sogar noch weiter öffnen". Zwar ist nach Ansicht mancher Europäer der Öffnungsgrad der chinesischen Wirtschaft immer noch zu gering und sie hegen die Illusion, aus den Konflikten zwischen China und den USA Profit schlagen zu können, doch ein solches Denken ist in der heutigen Zeit der Globalisierung und der gegenseitigen Abhängigkeit hoffnungslos veraltet. China ist eine wichtige Antriebsquelle des weltweiten Wirtschaftswachstums. Wenn die chinesische Wirtschaft und die chinesischen Handelsinteressen Schaden nehmen, dann wird Europa auch kaum verschont bleiben.


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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China, USA, EU, Li Keqiang