China-USA-Europa

Wohin geht die Dreiecksbeziehung, nachdem die USA den Handelskrieg erklärt haben? Exklusiv

30.07.2018

Die Zukunft der Dreiecksbeziehung

Aktuell sind die Wirtschaft- und Handelsbeziehungen zwischen China, den USA und der EU komplex und mit verschiedenen Interessen und Forderungen aller drei Seiten verknüpft. Für China und die Europäische Union sind die Grundinteressen die gleichen: Beide wollen eine Offene Weltwirtschaft und Investitionen freier und einfacher gestalten sowie dem Protektionismus und Unilateralismus wiederstehen, damit sich die Globalisierung in eine offene, ausgeglichene, tolerante und für alle nutzbringende Richtung entwickelt. Die einseitigen protektionistischen Bestrebungen der Trump-Regierung sind nicht nur eine Herausforderung gegenüber dem Zeitgeist der Globalisierung, sondern stellen vor allem auch einen Schaden für die gemeinsamen Grundinteressen Chinas und der EU dar.


Das erste Abkommen, dass die Europäische Union und die USA erreichen konnten, wird in bestimmtem Maße die Spannungen in den Handelsbeziehungen zwischen beiden Seiten lindern. Aber trotzdem kann deshalb unter die Meinungsverschiedenheiten noch lange kein Schlussstrich gezogen werden. In der überaus wichtigen Frage der Automobilzölle konnte bei diesem Spitzentreffen keine Einigung erzielt werden. Darüber hinaus bestehen noch etliche Widersprüche in der Frage nach den Verteidigungsausgaben der NATO-Mitglieder. Noch wichtiger ist aber, dass, selbst wenn die EU durch Nachgeben eine zeitweise Verbesserung der Beziehungen erkaufen kann, langfristig die Frage offenbleibt, ob Trump weitere Forderungen stellt und, wie großen Spielraum die EU zum Nachgeben hat. China als Motor der Globalisierung hingegen hat bei der Reform im Inneren und der Öffnung nach außen bereits signifikante Erfolge zu verbuchen. Die Weiterführung der Reform- und Öffnungspolitik ist eine rationale Entscheidung, die dem Zeitgeist entspricht. Die Dreiecksbeziehung zwischen China, den USA und der EU erlebt gerade große Veränderungen und möglicherweise warten noch weitere Unwägbarkeiten. Zu diesem Zeitpunkt ist für China das Wichtigste, weiterhin den eigenen Rhythmus beizubehalten, Reform und Öffnung auszuweiten und seine eigenen Fähigkeiten zu verbessern. Nur so kann effektiv den Herausforderungen von außen entgegengetreten werden.


Zhang Chao, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Europastudien der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: China, USA, EU, Li Keqiang