Demografie in China

Anteil der über 60-jährigen beträgt 17 Prozent

20.08.2018

Die jüngsten Daten erschienen inmitten einer Debatte in den Staatsmedien und der Gesellschaft über die Frage, ob die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft durch eine Änderung der Politik weg von der Geburtenbegrenzung und hin zur Förderung von Familien mit mehreren Kindern gelöst werden sollten. Am Dienstag schlugen zwei chinesische Wissenschaftler Gehaltskürzungen für alle unter 40 Jahren vor, um mit den Geldern Familien mit zwei Kindern zu unterstützen. Der Vorschlag beinhaltet die Bildung eines Geburtenfonds, in den Bürger unter 40 Jahren jedes Jahr einzahlen müssten bis sie selbst zwei Kinder haben.


Verärgerte Internetnutzer schlugen als Reaktion vor, dass zur Unterstützung der Älteren stattdessen lieber Strafgelder von denjenigen, die die Familienplanungspolitik verletzen, genutzt werden sollten.

China hat ungefähr 25 Milliarden Yuan (3,6 Milliarden US-Dollar) dieser jährlichen „sozialen Kompensationsgebühren” eingesammelt, wie yicai.com 2016 berichtete. Jedoch zeigten Medienberichte, dass ein Teil dieser Gebühren an einigen Stellen für Versicherungszahlungen von Regierungsvertretern aus dem Gesundheitswesen genutzt wurde.


Li Yinhe, Chinas bekannteste Sexologin, hält von der Idee, Strafgelder zu nutzen nicht viel. Die Redewendung Zuckerbrot und Peitsche solle nicht das Prinzip der Familienplanungspolitik sein, hielt sie in der Global Times am Sonntag dagegen. 


„Die traditionelle Idee, dass mehr Kinder für eine Familie Glück bedeuten, hat viele wegen der geringen Geburtenrate in Panik verfallen lassen, obwohl dies eigentlich ein natürlicher Trend in der Modernisierung und Urbanisierung eines Landes ist”, erklärte sie. Die geringe Rate sei nicht unbedingt eine schlechte Sache gewesen, da die Regierung sich so mehr auf Maßnahmen konzentrieren konnte, um die individuelle Lebensqualität zu erhöhen, sagte sie. 

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Demografie,China,Ein-Kind-Politik