Spione nutzen Chinas Studenten für Informationsbeschaffung

17.09.2018

In einem Fall aus dem Jahre 2011, der am Wochenende veröffentlicht wurde, wurde ein 18-jähriger Austauschstudent vom Festland auf einer Party von einer Spionin aus Taiwan angesprochen, die sich Hsu Chia-ying nannte. Sie behauptete, sie sei ein paar Jahre älter als der Student und fasziniert von deren Talent. Das Paar begann sich zu treffen und die Beziehung wurde bald sexuell. Hsu zeigte großes Interesse am Hauptfach des Studenten auf dem Festland, da so ein Zugang zu geheimen Informationen über die nationale Verteidigung hergestellt werden konnte.


Nachdem er an die Universität auf dem Festland zurückgekehrt war, bat Hsu den Studenten täglich zu berichten, was er gelernt hatte. Sie wollte auch Details über die Labors an der Universität erhalten. Als Master-Student hatte er die Möglichkeit, an Projekten in wichtigen staatlichen Laboratorien teilzunehmen. Als Hsu mehr Informationen verlangte, wurde der Student misstrauisch. Er wollte die Beziehung beenden, aber Hsu widersprach und sandte E-Mails an seine Familie und Freunde, in denen sie behauptete, dass er sie in Taiwan verführt hatte. Unter Druck gab der Student weiterhin Informationen an Hsu weiter.


Die Aktivitäten von Hsu wurden 2014 von Sicherheitsbehörden entdeckt. Ihr richtiger Name ist Hsu Li-ting und in Wahrheit ist sie 16 Jahre älter als der Student. Sie ist eine Agentin des taiwanischen Militärgeheimdienstes, sagten die Behörden. Ihnen zufolge hat der Student Hsu über drei Jahre lang rund 100 Informationen über Wissenschaft und Technologie im Zusammenhang mit der nationalen Verteidigung zur Verfügung gestellt und dafür etwa 45.000 Yuan (6590 Euro) erhalten.


Zu Beginn würden Taiwans Agenten die Studenten nur nach nicht-vertraulichen Informationen fragen, wie zum Beispiel akademische Dokumente, sagte ein Beamter des Staatssicherheitsbüros von dem Fernsehsender CCTV und fügte hinzu, dass sie dann anfangen würden, Geld zu bieten und diese Transaktionen später dafür nutzten, um die Studenten zu erpressen. Sie würden die Studenten dazu ermutigen, als Beamte in  vorgeschlagenen Positionen zu arbeiten. Sobald ein Student eine Schlüsselposition erreicht, würden die Agenten ihn erpressen, um mehr geheime Informationen zu erhalten.


Geheimdienstagenten in Taiwan nutzen auch lokale Stiftungen, die Studenten vom chinesischen Festland finanziell unterstützen, um an akademischen Austauschprogrammen in Taiwan teilzunehmen. 


Die Bemühungen der taiwanischen Geheimdienste, junge Menschen zu erreichen, seien eine Ausnutzung der Ausweitung des Austauschs zwischen China und Taiwan, so die Sicherheitsbehörden. Sie bezeichneten die Praxis als äußerst niederträchtig.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Spione,China,Studenten,Taiwan