China ist angekommen

Import-Expo als Symbol für Fortschritt Exklusiv

06.10.2018

von Ole Engelhardt, Hamburg


Passend zum 40. Jahrestag der Reform und Öffnung, die Deng Xiaoping 1978 eingeleitet hat und die China enormen Fortschritt und Wohlstand gebracht hat, veranstaltet China in Shanghai zum ersten Mal eine Import-Expo. Worum es dabei geht, welche Erwartungen und Ziele damit verbunden sind und wie sie im Zusammenhang mit Chinas allgemeiner Entwicklung steht, erklärt dieser Beitrag.

 

Das National Exhibition and Convention Center in Shanghai


Die CIIE in Kürze


Die China International Import Expo (CIIE) unternimmt mit der Eröffnung ihrer ersten Ausstellung im National Exhibition and Convention Center in Shanghai einen entscheidenden Schritt zur weiteren Unterstützung des weltweiten Handels. Auf einer Gesamtausstellungsfläche von über 240.000 Quadratmetern werden in der Woche etwa 150.000 professionelle Einkäufer aus über 100 Ländern und Regionen ihre Produkte und Dienstleistungen aus diversen thematischen Bereichen ausstellen. Federführend wird die Veranstaltung vom chinesischen Handelsministerium und der Shanghaier Stadtregierung veranstaltet, Unterstützung kommt von etlichen internationalen Institutionen wie der Welthandelsorganisation (WTO) und UN-Organisationen. Im Rahmen von Xi Jinpings beherztem Einsatz für Multilateralismus und Freihandel bietet die Expo für Unternehmen aus der ganzen Welt eine riesige Chance, ihre ersten Schritte auf dem Weg zum Eintritt in den chinesischen Markt zu unternehmen. Explizit schließt dies auch die Anrainerstaaten der Neuen Seidenstraßeninitiative ein.


Das Ziel der Messe ist von Chinas Führung klar definiert: „Mit der CIIE möchte die chinesische Regierung eine offene Plattform schaffen, auf der sich Nationen und Unternehmen aus der ganzen Welt dem riesigen chinesischen Markt vorstellen ", erklärt Sun Chenghai, stellvertretender Generaldirektor des CIIE-Büros. Ganz im Einklang mit Chinas Philosophie sollen damit also Win-win-Situationen für China und seine Partner geschaffen werden. „Die erste CIIE wird nicht nur dazu beitragen, die Nachfrage der chinesischen Verbraucher nach besseren Produkten zu befriedigen, sondern außerdem Länder dazu ermutigen, Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die ihnen helfen, den Handel anzukurbeln […] und eine offene Weltwirtschaft zu schaffen," verdeutlicht Sun diesen Ansatz gegenüber dem Nachrichtenportal PR Newswire weiter.

 

Das offizielle Logo der CIIE in Shanghai. Der blau-beige Schal repräsentiert die maritime und ländliche Seidenstraße.

 

 „Es ist geschafft“


Mit diesen Worten gab der damalige WTO-Sprecher Keith Rockwell bekannt, dass die jahrelangen zähen Verhandlungen mit China erfolgreich abgeschlossen wurden – China konnte somit Ende 2001 der WTO beitreten.  Dieser Satz steht in enger Verbindung mit dem diesjährigen Großevent. Genau wie Dengs Entscheidung 1978, China für die Außenwelt zu öffnen und das Land im Inneren zu reformieren, war auch der WTO-Beitritt ein Meilenstein in der Entwicklung Chinas. Mit dem Wegfall etlicher Handelsbeschränkungen, denen es noch als Außenstehender gegenüberstand, konnte China ab 2001 deutlich einfacher Handelsbeziehungen mit anderen Nationen eingehen. In beeindruckendem Tempo hat China diese Gelegenheiten in den vergangenen beiden Jahrzehnten genutzt. Ein Höhepunkt davon ist sicherlich die Neue Seidenstraßeninitiative samt der Asiatischen Infrastrukturinvestmentbank.


Handelsminister Zhong Shan sagte auf der „One-Year Countdown“-Veranstaltung am 5. November 2017, dass die CIIE „eine bedeutende Entscheidung für eine neue Öffnungsrunde auf hohem Niveau“ darstelle. Sie zeige überdies Chinas Selbstbewusstsein und die Zielstrebigkeit zu weiterer Öffnung.

 

Seit den Reformen 1978 hat China über 1,7 Billionen US-Dollar ausländische Investitionen angezogen und selbst über 1,2 Billionen US-Dollar im Ausland investiert. Darüber hinaus stehen 58 Milliarden US-Dollar an Entwicklungshilfe, primär in Afrika. Dass die CIIE auch für Afrika Vorteile schaffen soll, wird dadurch deutlich, dass die unterentwickeltsten afrikanischen Staaten von der Teilnahmegebühr befreit sind. Liu Fuxue vom China International Import Expo Bureau, unterstrich zudem, dass die Expo für afrikanische Länder auch eine Art Präsentierplattform sei, um Investitionsmöglichkeiten in ihre schnell wachsenden Dienstleistungssektoren aufzuzeigen. 34 afrikanische Länder werden mit Regierungsbehörden und Privatunternehmen an der Messe teilnehmen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Import-Expo,China,Shanghai,Countdown