BMW Brilliance Automobile
15 Jahre in Shenyang: eine richtige Entscheidung
Foto von der Feier zum 15-jährigen Jubiläum von BMW Brilliance in Shenyang am 11. Oktober 2018 (© BMW)
Das Joint Venture von BMW mit dem chinesischen Autobauer Brilliance hat 15 Jahre hinter sich. Kurz nach den Ferien zum chinesischen Nationalfeiertag Anfang Oktober wurden in Shenyang, der Hauptstadt der nordostchinesischen Provinz Liaoning, das Jubiläum und die Grundsteinlegung eines neuen Werks mit einem großen Festakt gefeiert, zu dem selbst Chinas Ministerpräsident Li Keqiang sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel gratulierten. Die 15 Jahre bezeichnete Johann Wieland, Präsident und CEO des Joint Venture, als einen großen Erfolg.
Momentan ist BMW Brilliance Automobile (BBA) bereits BMWs größte Produktionsbasis auf der Welt und das größte Forschungszentrum des Autobauers außerhalb Deutschlands, in dem über 18.000 Mitarbeiter beschäftigt sind. Planmäßig soll die Gesamtproduktionskapazität von BBA bis zum Anfang der 2020er Jahren auf 650.000 Einheiten pro Jahr steigen und damit 5000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Für diesen Erfolg habe die Wahl des Joint Venture-Partners und des Standorts eine wichtige Rolle gespielt, glaubt Wieland. „In der Autobranche wird viel talentiertes und qualifiziertes Personal benötigt. In Shenyang gab es dieses Angebot an Arbeitskräften. Brilliance bot uns die Einrichtung und auch von der Stadt Shenyang haben wir viel Unterstützung erfahren“, fasste er die Entscheidung von damals zusammen.
Auch die neue Haltung von China, die starre Quote von ausländischen Investitionen an Joint Ventures zu lockern, sieht der Unternehmer positiv. In Zukunft darf der Autobauer in München die Mehrheit am Joint Venture halten und wurde deshalb auch von Li Keqiang als erster Nutznießer der Regelung bezeichnet. „Ich sehe das als eine logische Fortführung der 40 Jahre alten Reform- und Öffnungspolitik“, so Wieland, „die Unterstützung der chinesischen Regierung wird nicht nur BMW fördern, sondern auch einen großen Beitrag zu ihrem großen Ziel der Liberalisierung leisten“, führte er aus.
Bereits auf der „Auto China“ in Beijing war bekannt geworden, dass das neue Elektro-SUV-Modell iX3 ausschließlich in Shenyang gefertigt und auch von dort exportiert wird. In diesem Jahr haben die USA hohe Strafzölle auf chinesische Exportprodukte verhängt. Laut BMW wurden die aktuellen Handelskonflikte bei der Entscheidung nicht in Betracht gezogen. „Ein Kennzeichen der Strategie von BMW ist langfristiges Denken. Wir bauen Strukturen auf, die wir jahrzehntelang nutzen wollen“, stellte Wieland klar. Ihm zufolge betrachtet BMW China als den wichtigsten Markt für New Energy Vehicles und deswegen wird das Modell auch in China gebaut werden. Das neue Werk von BBA verfüge zudem über eine Produktionslinie, auf der sowohl Autos mit Verbrennungsmotor, als auch Hybridfahrzeuge und batteriebetriebene Elektrofahrzeuge hergestellt werden, ergänzte er.
Die chinesische Kultur zu verstehen und diese auch ins Unternehmen zu integrieren ist für den BBA-Chef ein wichtiger Erfolgsfaktor auf dem Markt. „Wenn man die Geschichte versteht, dann versteht man die Menschen, die Geschäftspartner, und dann kann man viel erfolgreicher sein.“ Als Beispiel nannte er das Engagement des Autobauers im Bereich Corporate Social Responsibility. „In der chinesischen Kultur geht es um Win-win-Situationen. Es ist wichtig für BMW, ein Corporate Citizen zu sein“, meinte der Unternehmer. „Die Menschen fahren gerne einen BMW, weil sie wissen, dass die Marke der Gesellschaft gegenüber sehr verantwortungsbewusst ist. Das ist also voneinander abhängig.“