KUKA tritt mit Boll an: China-Charmeoffensive des deutschen Roboterherstellers auf der CIIE 2018 in Shanghai
„Für uns ist der chinesische Markt enorm wichtig, denn China macht heute rund ein Drittel des Weltmarktes für Roboter aus, und die Tendenz ist steigend“, sagt Wilfried Eberhardt, Marketingvorstand der Firma. „China hatte im Robotergeschäft die höchsten Wachstumsraten der letzten Jahre und auch die Prognosen für die Zukunft sehen gut aus“, sagt der hochrangige Unternehmensvertreter.
KUKA-Marketingvorstand Wilfried Eberhardt: „Für uns ist der chinesische Markt enorm wichtig, denn er macht rund ein Drittel des Weltmarktes für Roboter aus.“
Entsprechend pompös ist auch der Messeauftritt der Firma in Shanghai. Für die einwöchige Veranstaltung hat KUKA eigens eine aufwendige „Smart Factory“ errichtet, eine intelligente Produktionslinie im Miniaturformat, die erstmals in China zu sehen ist und das Können der Firma demonstriert. Mehrere minutiös auf einander abgestimmte Roboterarme rackern mit Schnelligkeit und Präzision zur Unterhaltung des Messepublikums.
Die Chance, auf Chinas Importmesse vertreten zu sein, wollte sich der Weltkonzern mit Sitz im bayerischen Augsburg nicht nehmen lassen.
„Der Ansatz der CIIE als spezielle Importmesse ist für uns als Unternehmen sicherlich interessant“, sagt Eberhardt, „obwohl wir eigentlich nicht unbedingt auf eine solche Plattform angewiesen sind, da wir schon seit vielen Jahren in China aktiv sind und auch hier vor Ort produzieren.“
Obwohl das Unternehmen in China also bereits bestens vernetzt ist und verschiedene Standorte in Shanghai, Beijing und Guangzhou sowie in der Provinz Jiangsu hat, sei man trotzdem nach Shanghai gekommen, um Präsenz zu zeigen und weitere Erfahrungen zu sammeln.
„Denn der chinesische Markt unterscheidet sich eben doch deutlich von anderen Märkten weltweit, auf denen wir aktiv sind“, betont Eberhardt. Zum einen liege das an der großen Dynamik und der hohen Entwicklungsgeschwindigkeit des chinesischen Marktes. „Außerdem haben wir es hier in China oft mit Kunden zu tun, die nicht unbedingt Superhightech benötigen, sondern teils abgespeckte Versionen unserer Geräte wünschen“, erklärt der Deutsche. Oft würden auch andere Maschinentypen und Versionen nachgefragt als diejenigen, die das Unternehmen normalerweise anbiete.
„Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, sind wir gerade dabei, im Rahmen unseres Joint Ventures auch Maschinentypen und Produkte zu entwickeln, die speziell auf den chinesischen Markt abgestimmt sind”, sagt Eberhardt.
Was das Marketing angeht, trifft das deutsche Traditionsunternehmen jedenfalls schon heute genau den Nerv des chinesischen Zielpublikums. Nicht nur die flinken Roboterarme der Firma sind ein Hingucker auf dem Messegelände, sondern auch das flinke Händchen von Tischtennis-Ikone „Bo-er“, wie die Chinesen den Ausnahmesportler nennen, sorgen für Aufsehen. Der eine oder andere Messebesucher wagt sogar ein paar Schläge mit dem deutschen Ausnahmetalent an der Platte. Eine echte Chance hat dabei natürlich keiner, die hätten wohl höchstens die Roboter am Messestand.