Ökonom blickt mit Optimismus auf Chinas Wirtschaft

05.03.2019

Ein Ökonom des Internationalen Währungsfonds rechnet damit, dass Chinas Wirtschaft in diesem Jahr um mindestens 6,3 Prozent wachsen wird. China bleibe der wichtigste Wachstumsmotor der Welt. Unterdessen warnen Ratingagenturen vor steigenden Risiken an den Finanzmärkten.


 

Während der größte Teil der Welt von der Sorge vor einem Abschwung der weltweiten Konjunktur umgetrieben wird, sucht China, der wichtigste Wachstumsmotor der Welt, nach neuen Wegen, um mithilfe von Makropolitik und Innovation das Wirtschaftswachstum im Land aufrechtzuerhalten.

 

Diesen Standpunkt teilt auch Zhu Min, ein einflussreicher chinesischer Ökonom und ehemaliger stellvertretender Geschäftsführer des Internationalen Währungsfonds, mit dem China Daily in der vergangenen Woche ein Exklusivinterview führte. Kurz vor Beginn der jährlichen Tagungen von NVK und PKKCV sprach Zhu auch mit internationalen Medienvertretern, die nach der Wirtschaftsleistung im Jahr 2019 fragten. „Wir haben eine Studie durchgeführt, nach der China in diesem Jahr ein Wachstum von voraussichtlich 6,3 oder 6,4 Prozent erzielen wird“, sagte er.

 

Auch wenn das Wachstum im Vergleich zu den 6,6 Prozent im vergangenen Jahr schwächer werde, bleibe China weiterhin der stärkste Wachstumsmotor der Welt, der mehr als 30 Prozent zum weltweiten BIP-Wachstum beitrage, sagte Zhu, der Vorsitzender des National Institute for Financial Research an der Tsinghua-Universität ist.

 

Zhu ist ein langfristiger Beobachter der makroökonomischen Situation Chinas. Er war früher im Kuratorium der Princeton University. Sein Vertrauen gründet sich auf Maßnahmen der Behörden zur Stabilisierung des Wachstums. Dazu zählen die Entschuldung des Finanzsektors, die Erhöhung der Investitionen in die Infrastruktur und die Förderung von Darlehen für kleine und private Unternehmen.

 

Er erwarte zudem weitere Finanzreformen und fügte hinzu, dass Chinas Wechselkurspolitik in ein marktbasiertes System übergehen werde. „Ein marktorientierter Renminbi-Wechselkurs ist gut für die ganze Welt“, hielt er fest.

 

Vor seiner Ernennung zum stellvertretenden Geschäftsführer des IWF im Jahr 2011 trat Zhu 2009 als Vizegouverneur der Chinesischen Volksbank bei. Diese Erfahrung verhalf ihm zu einem besseren Verständnis für die richtige Geldpolitik, mit der das wirtschaftliche Umfeld insgesamt beeinflusst werden kann.

 

„Momentan sehen wir ein wenig Lockerung der Geldpolitik, aber sie befindet sich immer noch in einer neutralen Position“, sagte er. Dies sei sehr wichtig und Teil eines neuen Ansatzes, der sich auf die Senkung der Mindestreserveanforderungen der Banken stützt, anstatt die Zinsen zu senken, und Liquidität in kleine und mittlere Unternehmen sowie den privaten Sektor zu lenken, anstatt sie in die Finanzwelt einzubringen.

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: Optimismus,China,Wirtschaft,Ökonom