Liu Yuanchun, Wirtschaftsprofessor und Vizepräsident der Renmin-Universität, sagte, die Wachstumsrate in der ersten Hälfte zeige die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft. Die Industrieproduktion des privaten Sektors sei im Juni gegenüber dem Vorjahr um 8,3 Prozent gewachsen. Dies zeige, dass der private Sektor widerstandsfähiger sei als erwartet.

„Es liefert auch Beweise dafür, dass das Vertrauen der Unternehmer gewachsen ist", sagte Liu.

Chinas Industrieproduktion stieg im Juni gegenüber dem Vorjahr um 6,3 Prozent und übertraf damit die allgemeinen Markterwartungen, verglichen mit 5 Prozent im Vormonat, so das Statistikamt.

Liu warnte jedoch davor, dass der Abwärtsdruck in der zweiten Jahreshälfte bei schwachen privaten Investitionen und einer schwachen globalen Nachfrage noch höher sein könnte.

Er wies darauf hin, dass die privaten Investitionen im verarbeitenden Gewerbe, die im ersten Halbjahr nur um 2,7 Prozent zunahmen, Anzeichen für ein schwaches Vertrauen in die Förderung von Investitionen seien.

Jiang Chao, Ökonom bei Haitong Securities, sagte, der Konsum habe dazu beigetragen, die Wirtschaftsleistung im ersten Halbjahr zu stabilisieren, da die Einzelhandelsumsätze gegenüber dem Vorjahr um 8,4 Prozent gestiegen seien, verglichen mit 8,3 Prozent im ersten Quartal.

Um das Wachstum in der zweiten Jahreshälfte zu stabilisieren, habe die Regierung noch viel Spielraum. Zum Beispiel könnte sie Maßnahmen zur Ankurbelung der nächtlichen Wirtschaft ergreifen, sagte Li Xunlei, Chefökonom bei Zhongtai Securities. Die Nachtwirtschaft bezeichnet wirtschaftliche Tätigkeiten nach dem Feierabend.