Coronavirus-Epidemie

Deutsche Unternehmen in China nehmen Betrieb wieder auf Exklusiv

24.02.2020

BMW Brilliance berichtete, seine Werke in Shenyang hätten bereits am 17. Februar den Betrieb aufgenommen. Danach soll die Kapazität schrittweise gesteigert werden, bis die Produktion vollständig wiederhergestellt ist. Das deutsch-chinesische Joint-Venture ist zuversichtlich, bestellte Fahrzeuge planmäßig an Kunden ausliefern zu können.


Um die Mitarbeiter vor Infektion mit dem Coronavirus zu schützen habe man eine Notfallarbeitsgruppe ins Leben gerufen, um die einschlägige Arbeit zum Kampf gegen das Virus systematisch anzugehen. Eine Reihe von Maßnahmen in den Bereichen Mitarbeiterkommunikation, Hotline-Dienste und Arbeitsplatzschutz seien eingeleitet worden. Um die Ausbreitung des Virus zu verhindern sei zudem eine Reihe von Schutzmaßnahmen für die Arbeit in den Werken festgelegt worden, die den Transport per Shuttle-Bus, Essen, Konferenzorganisation und persönliche Hygiene umfassen. Darüber hinaus habe man Schutzmasken für alle Fabrikmitarbeiter zur Verfügung gestellt, teilte das Unternehmen mit.


Die Tochtergesellschaft des deutschen Konzerns PSI Software AG in China hat angesichts der Epidemie ihren Betrieb noch nicht komplett wieder aufgenommen. Die Mitarbeiter seien aber inzwischen dazu aufgefordert worden, zunächst von Zuhause aus zu arbeiten, erklärte Oğuz Şiray, geschäftsführender Direktor von PSI (China). Die Firma habe unter anderem aus Deutschland auch Atemschutzmasken, die für etwa zwei Monate ausreichen, an ihre Mitarbeiter in Beijing und Shanghai geschickt, weil diese momentan schwer zu bekommen seien.


Was die Auswirkungen des Virus-Ausbruchs auf die Geschäfte seines Unternehmens in China angehe, merkte Şiray an, dass sich die Liquiditätssituation verschlechtert habe. „Aber wir gehen davon aus, dass die chinesische Regierung Maßnahmen ergreifen wird, um kleinen und mittleren Unternehmen, zu denen auch wir gehören, unter die Arme zu greifen. Die ersten Maßnahmen sind bereits angekündigt, wie etwa die Reduzierung der Sozialabgaben“, führte er aus.


Jens Hildebrandt, Geschäftsführer der Deutschen Handelskammer (AHK) in Beijing, erklärte in einem Interview mit derPeople’s Daily, das am Samstag erschien, dass die meisten deutschen Unternehmen in China seit rund zwei Wochen damit beschäftigt seien, die Produktion wieder hochzufahren. Je nach Region variiere die Situation. „Manche Firmen können noch gar nicht wieder produzieren, andere sind bereits auf dem Weg zur vollständigen Produktionsaufnahme“, sagte er. 


Hildebrandt glaubt, dass sich kurzfristige Auswirkungen auf den bilateralen Handel zwischen Deutschland und China angesichts der momentanen Situation kaum vermeiden lassen – insbesondere im Hinblick auf Lieferengpässe und Frachtprobleme. Dennoch meinte er: „In dem Moment, in dem Covid-19 überstanden ist, wird sich die Lage hier wieder sicherlich normalisieren. Da bin ich zuversichtlich.“

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Quelle: german.china.org.cn

Schlagworte: COVID-19,China,Audi,Bosch,BMW