Chinesische Politiker und Banker erwarten eine schnelle Erholung des Wirtschaftswachstums, sobald die Coronavirus-Epidemie unter Kontrolle ist. China hat eine Reihe von starken politischen Anpassungen vorgenommen, um dem Abwärtsdruck, der auf der chinesischen Wirtschaft lastet, entgegenzuwirken.

Chinesische Zentralbankfunktionäre und Wirtschaftswissenschafter sind sich einig, dass die Auswirkungen der Epidemie auf die chinesische Wirtschaft begrenzt und von kurzer Dauer sein werden.

„Die Auswirkungen des Ausbruchs auf die chinesische Wirtschaft werden vor allem kurzfristig sein“, schrieb Chen Yulu, Vizegouverneur der Chinesischen Zentralbank, in einem am Sonntag auf der Webseite der Zentralbank veröffentlichten Artikel.

Die Notenbank Chinas erwarte, dass sich das Wirtschaftswachstum aufgrund der starken und wirksamen Maßnahmen der Regierung erholen werde, so der Artikel. „Sobald die aufgeschobenen Konsum- und Investitionsaktivitäten wieder aufgenommen werden, ist mit einer kompensatorischen Erholung der Wirtschaft zu rechnen“, heißt es dort.

Die Finanzminister und Zentralbankpräsidenten der G20 trafen sich am Sonntag zu einem zweitägigen Treffen in Riad, Saudi-Arabien. Sie bewerteten die Auswirkungen des Ausbruchs und diskutierten Lösungen zur Bewältigung der Krankheit.

Zhu Min, Leiter des Nationalen Instituts für Finanzforschung an der Tsinghua-Universität und ehemaliger stellvertretender Geschäftsführer des IWF, sagte am Samstag, dass China in diesem Jahr eine BIP-Wachstumsrate zwischen 5,5 und 6 Prozent anstreben werde, unterstützt durch ausreichende Maßnahmen, um dem Abwärtsrisiko entgegenzuwirken.

China brauche einen "sehr starken" Aufschwung nach der Epidemie, der durch eine aggressive Politik zur Steigerung der Nachfrage, insbesondere zur Ankurbelung der Infrastrukturinvestitionen, unterstützt werde. Der Schwerpunkt müsse auf die technologische Modernisierung gelegt werden, obwohl Außenhandel und Inlandsverbrauch über einen längeren Zeitraum unter Druck stehen könnten, sagte Zhu.