Kommentar zu Präsident Xis Krisenbewältigung
Auch China wird es schaffen Exklusiv
von Oliver Neschke, Beijing
Die Coronavirus-Epidemie ist wahrscheinlich die größte Herausforderung, der China in der Amtszeit von Staatspräsident Xi Jinping gegenüberstand. Doch gerade in dieser Zeit zeigt sich, wie seine vorausschauende und am Gemeinwohl orientierte Führung dem Wohl des chinesischen Volkes dient.
Das Archivfoto vom 10. Februar zeigt den chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping, als er das Beijinger Stadtbezirk Chaoyang inspizierte, um sich über Vorbeuge- und Kontrollmaßnahmen an der Basis zu informieren. (Xinhua/ Liu Bin)
Am 23. Februar sagte Präsident Xi Jinping über das Coronavirus, „es ist ein großer Notfall für das öffentliche Gesundheitswesen […] Es ist eine Krise und ein großer Test für uns.”
Es ist nicht so, dass es in Xis Amtszeit seit 2013 keinerlei Probleme gegeben hätte. Trotz der immer näher rückenden Erfüllung des „Chinesischen Traums“ hat es große Herausforderungen gegeben: exemplarisch seien der Handelskrieg mit den USA oder die nachlassenden Wirtschaftswachstumsraten der letzten Jahre zu nennen. Dies waren jedoch „irdische“ Probleme - Probleme, die aus der existierenden Weltordnung entstanden sind. Das Coronavirus dagegen stellt nun eine Herausforderung dar, die jenseits der menschlich geschaffenen Systeme entsprang und dennoch das Wertvollste eines jeden Menschen bedroht: sein Überleben.
Entstanden, aber nicht „Made in China“
Spätestens seit dem 23. Januar, als China das Transportwesen in Wuhan, dem Epizentrum des Virus, de facto einstellte, ist „Coronavirus“ weltweit ein Begriff. In den folgenden Wochen sollte das Virus an den verschiedensten Orten zu weiteren Einschränkungen führen - diese Woche sogar ganz weit weg von China, in Italien.
China, unter der Führung von Xi, war von Anfang an bestrebt, die Virus-Ausbreitung so gut es geht einzudämmen. Aus diesem Zweck wurden solch radikale Maßnahmen wie in Wuhan und später in weiteren Gebieten der Provinz Hubei ergriffen. Nur diesen frühen entschiedenen Maßnahmen ist es zu verdanken, dass sich das Virus nicht noch stärker ausbreiten konnte. Zwar gibt es infizierte Fälle in vielen chinesischen Provinzen und auch im Ausland, die Zahlen zeigen jedoch, dass sich sowohl die Zahl der Infizierten als auch der Toten deutlich in der Provinz Hubei konzentriert.
Chinas wirtschaftlicher Aufstieg in den letzten Jahren hat vor allem in den USA und teilweise auch in Europa Besorgnis hervorgerufen. Es scheint nun fast, dass einige aus der aktuellen Krise Kapital schlagen wollen.
Prominente Beispiele für beklagenswürdiges diskriminierendes Verhalten waren das SPIEGEL-Titelblatt „Made in China“, der Wall Street Journal-Artikel„China ist der wahre kranke Mann Asiens“ oder Erfahrungsberichte im Ausland lebender Chinesen- darunter leider auch handgreifliche Übergriffe in Deutschland. Glücklicherweise gibt es im Gegensatz dazu auch viele ermutigende Beispiele des Mitgefühls und der Ermutigung, die sich in „Zhongguo jiayou“ (China, du schaffst das!)-Videos oder in viral gehenden Richtigstellungen wie dem Artikel „Something’s not right here folks“ von Mario Cavolo zeigen. Letzteres ist im Einklang mit Präsident Xis Einschätzung, dass „die Beurteilung der Situation durch das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei (KP) Chinas korrekt war, alle Vorkehrungen rechtzeitig getroffen wurden und die Maßnahmen effektiv umgesetzt werden.“ Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bescheinigt Chinas Regierung ebenfalls eine hervorragende Arbeit in der Epidemie-Bekämpfung: „China führt sehr ernsthafte Maßnahmen durch, und wir können nicht mehr verlangen“, sagte deren Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesu Ende Januar.