Konsum
Chinas Wirtschaft gewinnt an Dynamik
Der durchschnittliche Tagesumsatz in den wichtigsten untersuchten Einzelhandelsunternehmen ist Ende März im Vergleich zur Monatsmitte um 0,9 Prozent und im Vergleich zu Ende Februar sogar um 3,2 Prozent gestiegen.
In der Gastronomie erreichte die landesweite Wiedereröffnungsrate am 5. April 85,4 Prozent, so die Statistik von Chinas dienstleistungsorientiertem E-Commerce-Giganten Meituan Dianping. Während der dreitägigen Ferien zum Qingming-Fest ab dem 4. April stiegen die durchschnittlichen Vor-Ort-Bestellungen und Umsätze in Restaurants im Vergleich zu den Zahlen vom März um 118 Prozent beziehungsweise 158 Prozent.
„Ergebnisse von Big Data-Analysen zeigen, dass sich die Unternehmen in China allmählich erholen", sagte Chen Wen, Präsident des SUKE-Forschungsinstituts für Innovationsstrategien.
Maßnahmen zur Konjunkturförderung
Anfang März veröffentlichten Chinas zuständige Behörden eine neue Richtlinie, die darauf abzielt, den Konsum anzukurbeln und das Potenzial des inländischen Marktes freizusetzen, um die negative Auswirkungen der Epidemie auf die Wirtschaft zu mindern. Bislang haben mehr als 20 Provinzen und Städte in China der Richtlinie folgend Gutscheinkampagnen im Wert von über 5,6 Milliarden Yuan gestartet.
Angekurbelt durch solche Konjunkturmaßnahmen konnten nach Angaben der populären Einzelhandelskette „Yintai Department Store“ zehn Geschäfte im ostchinesischen Hangzhou am letzten Märzwochenende im Vergleich zu den ersten drei Wochenenden einen Anstieg des Kundenaufkommens um fast 50 Prozent verzeichnen. Auch kleine Geschäftsinhaber profitieren von diesen Gutscheinaktionen. Daten von Alibabas Bezahl-App „Alipay“ haben gezeigt, dass landesweit mehr als 10 Millionen Offline-Unternehmen von Konsumgutschein-Kampagnen profitiert haben - davon sind mehr als 90 Prozent kleine und mittlere Unternehmen.
Nach Angaben des Zhongtai Securities Research Institute werden Konsumgutscheine einen positiven Effekt auf den gesamten Einzelhandelsverkauf im Konsumbereich haben. Sie könnten dieses Jahr demzufolge zu einem jährlichen Umsatzwachstum von über 8 Prozent führen.
Unterdessen führen mehrere chinesische Provinzen und Städte ein 2,5-tägiges Wochenende ein, um den Einwohnern mehr Freizeit zu geben und den Tourismus anzukurbeln.