US-Wirtschaftswissenschaftler
Großflächige COVID-19-Tests bilden die Basis für Erholung
Wuhan unterzieht sämtliche seiner elf Millionen Einwohner einem Nukleinsäuretest. Dadurch soll die Zahl der symptomlosen Träger des COVID-19-Virus ermittelt. Der Test begann am Mittwoch und wird bis zum 20. Mai andauern.
Ein renommierter US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler ist der Meinung, dass Chinas großflächigen COVID-19-Tests den Weg für eine starke wirtschaftliche Erholung ebnen könnten.
„Obwohl es keine offiziellen nationalen Daten über die Anzahl der in China durchgeführten Tests gibt, deuten Presseberichte darauf hin, dass China, zumindest in bestimmten Gegenden, umfangreiche und strategische Tests für COVID-19 durchgeführt hat", schrieb Nicholas Lardy, Senior Fellow des in Washington D.C. ansässigen Think-Tanks „Peterson Institute for International Economics“, am Dienstag in einer Analyse.
„Da Chinas wirtschaftliche Erholung weitgehend von der Wiederbelebung seines Dienstleistungssektors abhängen wird, kann seine Strategie der groß angelegten Tests für COVID-19 dazu beitragen, das Vertrauen der Konsumenten wiederherzustellen und den Weg für eine stärkere Erholung des privaten Konsums zu ebnen", erläuterte Lardy.
„Vertrauen, das durch groß angelegte Tests, die zeigen, dass die Zahl der asymptomatischen Fälle relativ begrenzt ist, erzeugt wird, ist auch eine Voraussetzung dafür, dass die Bürger wieder reisen, einkaufen, essen gehen und so weiter - alles wesentliche Voraussetzungen für die Erholung des hart getroffenen Dienstleistungssektors", fügte er seiner Analyse hinzu.
Auch für die Verhinderung einer zweiten Infektionswelle seien weitverbreitete Tests entscheidend. Denn eine solche zweite Welle würde zu einer erneuten Blockade mit den damit verbundenen wirtschaftlichen Kosten führen, machte Lardy klar.
Wegen der Auswirkungen von COVID-19 schrumpfte Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal im Jahresvergleich um 6,8 Prozent, wie aus den Daten des Staatlichen Amts für Statistik hervorgeht.
Die Produktion in China werde sich im zweiten Quartal und für den Rest des Jahres deutlich erholen, prognostizierte auch Jeffrey Sachs, ein weiterer renommierter Wirtschaftsprofessor an der Columbia-Universität in New York und ein leitender Berater der Vereinten Nationen, kürzlich gegenüber Xinhua. „Die wirtschaftliche Erholung Chinas wird letztlich davon abhängen, ob es einem großen Teil der Welt gelingt, die Epidemie in einer kohärenten Art und Weise zu überwinden", erklärte Sachs.